
Im ganzen Land gab es keine schöneren Frauen als Hiobs Töchter; sie durften mit ihren Brüdern das Erbe teilen. Hiob lebte noch 140 Jahre, er sah Kinder und Enkel bis in die vierte Generation. Schließlich starb er in hohem Alter nach einem reichen und erfüllten Leben.
Hiob 42,15-17 (HfA)
Wenn man an die Bibel denkt, kommen einem Kinder eher weniger in den Sinn. Vielleicht noch David, der als junger Mann Golitath besiegt oder Jesus, der als Kind geboren wurden. Doch wer sich näher damit beschäftigt, merkt schnell, dass Kinder und Nachkommen etwas ganz Essentielles sind, dass Jesus Kinder liebt, dass wird Kinder Gottes werden können und von ihnen lernen sollen. Nicht umsonst beschäftigen sich ca. 3.300 Bibelstellen mit den Begriffen Kinder, Sohn, Tochter, Nachkommen, usw.
Schon zu Beginn der Bibel bekommt der Mensch den Auftrag, sich zu vermehren und die Erde in Besitz zu nehmen (1.Mose 1,28). Und es ist nicht nur ein Auftrag, Gott meint das durchaus als Segen. Kinder sind nicht als selbstverständlich zu betrachten. Im Gegenteil. Nicht nur, weil sie wertvolle Menschen sind, wie jeder Erwachsene, sondern weil sie unsere Zukunft, die Zukunft der Menschheit, sind.

Kinder sind ein Geschenk
Auch Kinder sind ein Geschenk des HERRN; wer sie empfängt, wird damit reich belohnt.
Psalm 127,3 (HfA)
Gott hat mit der Welt einen Plan. Er weiß genau, was kommen wird. Er weiß genau, wo Er welchen Menschen gebrauchen kann. Er liebt jeden Menschen und gibt sich mit jedem Mühe, ihn zu gestalten. Jeder ist ein Wunderwerk Gottes! Das beginnt schon im Mutterleib:
Du hast mich mit meinem Innersten geschaffen, im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet. Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast! Großartig ist alles, was du geschaffen hast – das erkenne ich!
Psalm 139,13 (HfA)
Und weil Gott einen Plan hat, weiß Er, wann es Zeit ist, dass ein Kind gezeugt wird:
So wurde Ruth Boas’ Frau, er schlief mit ihr, und der HERR ließ sie schwanger werden. Als sie einen Sohn zur Welt brachte, sagten die Frauen von Bethlehem zu Noomi: »Gelobt sei der HERR! Er hat dir mit diesem Kind jemanden gegeben, der für dich sorgen wird. Möge dein Enkel berühmt werden bei den Israeliten!
Ruth 4,13+14 (HfA)
Manchmal ist es auch noch nicht an der Zeit:
Weil Rahel kinderlos blieb, wurde sie eifersüchtig auf ihre Schwester. Sie bestürmte Jakob mit Vorwürfen: »Verschaff mir endlich Kinder, sonst will ich nicht länger leben!« Jakob wurde wütend auf sie und rief: »Bin ich denn Gott? Er hat dir Kinder versagt und dich unfruchtbar gemacht, nicht ich!«
1.Mose 30,1+2 (HfA)
Weil jedes Leben, jedes Kind wertvoll ist, sollten wir wertschätzend mit ihnen umgehen. Wir dürfen dankbar für die Kinder sein, die uns geschenkt wurden. Wir sollen unsere Kinder lieben, ihr Bestes wollen, sie ermutigen und erziehen. Sie sind von Gott geliebte Wesen, der sich um ihr Wohl sorgt. Wir fangen bei unseren Kindern an, dürfen natürlich auch anderen helfen, dass sie ihren Kindern ein gutes Leben bieten können. Sei es indem wir unsere Enkel sitten oder eine Patenschaft für ein Kind in Afrika oder Südamerika übernehmen oder vielleicht legt es uns Gott aufs Herz, ein Kind zu adoptieren. Wir können in Vereinen Kinderarbeit und damit Kindern Sport, Kunst, Glaube oder Abenteuer möglich machen.
Kinder brauchen viel Liebe. Sie sind vor allem wenn sie klein sind, sehr verletzlich. Wir sollten uns genau überlegen, wie wir mit ihnen umgehen, wie wir mit ihnen reden und sie behandeln. Denn sie sind ein Geschenk Gottes!
Bemerkung: Zu Zeiten des Alten Testaments und auch bis lange ins 19. Jahrhundert waren Kinder für ihre Eltern eine “Altersabsicherung”, denn Rente vom Staat gab es nicht. Mehrere Generationen lebten im Familienverband zusammen, doch das schmälert den Wert der Kinder nicht und macht aus ihnen nur “Diener” für die Bedürfnisse der Erwachsenen. Auch Stammbäume sind in der Bibel wichtige Komponenten, auf die Wert gelegt wird. Das sind allerdings Themen, die man mal gesondert angehen müsste..

Jesus und die Kinder
Jesus liebt Kinder. Sie sind Ihm wichtig und Er gebraucht sie als Vorbilder für uns Erwachsene.
Eines Tages brachte man Kinder zu Jesus, damit er ihnen die Hände auflegte und für sie betete. Aber die Jünger fuhren sie an und wollten sie wegschicken. Doch Jesus sagte: »Lasst die Kinder zu mir kommen und haltet sie nicht zurück, denn Menschen wie ihnen gehört Gottes himmlisches Reich.« Er legte ihnen die Hände auf und segnete sie. Danach zog er weiter.
Matthäus 19,13-15 (HfA)
Die Jünger Jesu meinen es doch nur gut! Der Meister braucht seine Ruhe! Doch Jesus möchte die Kinder um sich haben und bringt den Jüngern etwas bei: Werdet wie die Kinder. Doch was heißt das? Wir können von Kindern vertrauen lernen – einer der Ur-Instinkte eines Kindes ist das Vertrauen in seine Mama. Genauso und ohne zu zweifeln, sollen wir Gott, unserem Vater im Himmel vertrauen. Kinder sind wissbegierig, fröhlich, sie spielen und können das Leben genießen. Sie haben Spaß, aber sie streiten auch manchmal. Oft sagen sie gerade raus, was sie denken, sie sind ehrlich (bevor sie von uns Erwachsenen was anderes lernen). Das sind alles Eigenschaften, die wir Großen immer wieder neu in uns entdecken und immer wieder lernen müssen.
Jesus rief ein kleines Kind, stellte es in ihre Mitte und sagte: »Ich versichere euch: Wenn ihr euch nicht ändert und so werdet wie die Kinder, kommt ihr ganz sicher nicht in Gottes himmlisches Reich. Wer aber so klein und demütig sein kann wie ein Kind, der ist der Größte in Gottes himmlischem Reich. Und wer solch einen Menschen mir zuliebe aufnimmt, der nimmt mich auf.« Matthäus 18,
Matthäus 18,2-5
In diesem Vers nimmt Jesus ein Kind als Beispiel und fordert uns auf, dass wir Kindern Respekt zollen, ihnen helfen. Weil wir damit Ihm die Ehre geben. Nicht nur das: Er möchte, dass wir uns ändern, vertrauensvoll gegenüber Ihm werden, damit wir ins Reich Gottes kommen können. Wir sollen uns ganz auf Gott verlassen, das Er uns versorgt, wie sich sich ein Kind auf seine Eltern verlässt, die es vorsorgen. Wir sollen Gott lieben, wie ein Kind seine Eltern liebt. Wir sollen Gott gehorchen, wie Kinder ihren Eltern gehorchen, weil er es gut mit uns meint. Und vielleicht sollten wir auch manchmal den Mut und das Selbstvertrauen einer Pipi Langstrumpf haben, wenn wir vor lauter Verstand es nicht wagen, etwas Neues zu probieren:
Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe.
Pipi Langstrumpf

Jesus als Kind
Gott hat selbst einen Sohn: Jesus Christus. Jesus kam nicht einfach als Erwachsener mit 30 Jahren auf die Welt geschwebt, predigte das Evangelium und tat Wunder. Nein. Er wurde als kleines Kind in einem Stall geboren, wuchs bei seinen Eltern auf, lernte den Beruf des Zimmermanns und dann ging Er im Auftrag Gottes den Ihm vorbestimmten Weg.
Aus Jesu Kindheit wird nicht viel erzählt, aber es gibt ein paar Begebenheiten, die ich kurz anreißen möchte. Jesus war nicht wie andere Kinder. Als Sohn Gottes ist Er ein ganz besonderes Kind. Zum Beispiel wird Seine Geburt schon viele hundert Jahre vorher angekündigt:
Denn uns ist ein Kind geboren! Ein Sohn ist uns geschenkt! Er wird die Herrschaft übernehmen. Man nennt ihn »Wunderbarer Ratgeber«, »Starker Gott«, »Ewiger Vater«, »Friedensfürst«.
Jesaja 9,5 (HfA)
Er wird nicht auf natürliche, menschliche Weise gezeugt, sondern vom Heiligen Geist:
Und so wurde Jesus Christus geboren: Seine Mutter Maria war mit Josef verlobt. Noch bevor sie geheiratet und miteinander geschlafen hatten, erwartete Maria ein Kind. Sie war vom Heiligen Geist schwanger geworden.
Matthäus 1,18 (HfA)
Auch wenn Er Gottes Sohn war, wurde Er wie alle kleinen Jungs in Israel behandelt:
Am achten Tag nach der Geburt wurde das Kind beschnitten, wie es üblich war. Es erhielt den Namen Jesus; den hatte der Engel genannt, noch ehe Maria das Kind empfangen hatte.
Lukas 2,21 (HfA)
Eine Begebenheit erinnert und an den Film “Kevin allein zuhaus” (oder “Jesus allein in Jerusalem“):
Nach den Festtagen machten sich die Eltern wieder auf den Heimweg. Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass sie es bemerkten. Denn sie dachten, er sei mit anderen Reisenden unterwegs. Nachdem sie einen Tagesmarsch weit gekommen waren, begannen sie, bei ihren Verwandten und Freunden nach ihm zu suchen. Als sie ihn aber dort nicht fanden, kehrten sie besorgt um und suchten ihn überall in Jerusalem.
Lukas 2,43-45 (HfA)
Sie fanden Ihn im Tempel. Auf die Frage, warum Er weggegangen war fragt Er: “Warum sucht ihr mich, ich war im Haus meines Vaters.” Jesus hat als Zwölfjähriger schon gewusst, wer Er war, nämlich Gottes Sohn. Deshalb musste Er mit den Gelehrten im Jerusalemer Tempel sprechen. Und dann tat Jesus, was jede Mutter und jeden Vater sehr erfreut: “und er war ihnen gehorsam.”
Die ganze Geschichte von Jesus im Tempel findest Du in Lukas 2,41-52.

Links zu Geschichten mit Kindern in der Bibel und Zitate
Mose – das Kind im Schilfkorb (2.Mose 2,1-10)
König Salomo fällt ein Urteil in einem Streit um ein Kind (1.Könige 3,16-28)
Elia erweckt ein Kind vom Tod (1.Könige 17,17-24)
Jesus erweckt ein totes Kind (Markus 5,21-43)
Der verlorene Sohn – Lukas 15,11-32
„Das erste Glück eines Kindes ist das Bewusstsein, geliebt zu werden.“
Don Bosco (katholischer Priester, Jugendseelsorger und Ordensgründer)

Übrigens zum Thema Kindererziehung gibt es demnächst einen Beitrag.