ProUganda – Prothesen für ein neues Leben

ProUganda e.V. ist ein gemeinnütziger Verein aus Usingen in der Nähe von Frankfurt, der Menschen in Uganda durch die Herstellung von Prothesen wieder mehr Lebensqualität schenken möchte. Die Fertigung geschieht vor Ort in einer Werkstatt in Kiyunga (etwa 30 km nordöstlich der Hauptstadt Kampala). Dort werden auch Ugander im Beruf des Orthopädietechnikers ausgebildet.

Leben ohne Beine?

Eine Sache, die uns hier in Europa nicht bewusst ist: In Uganda werden viele Amputationen von Gliedmaßen durchgeführt – und das oft nicht sehr professionell. Gründe für eine Amputation sind vielfältig: Verbrennungen, schwierige Knochenbrüche, Verletzungen, Schlangenbisse, Diabetes, …auch bei vielen Problemen, bei denen wir hier in Deutschland/ Österreich andere Methoden verwenden würden, weil es uns möglich ist.

In Uganda bedeutet die Amputation eines Beins, dass du schwer Arbeit findest, dass du stigmatisiert bist. Ein Krankenversicherungssystem wie bei uns gibt es nicht. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall? Pustekuchen! Wer nicht arbeitet, hat kein Geld. Wer kein Geld hat, hat nichts zu essen. Und eine Prothese kann sich eigentlich niemand leisten, weil der Preis dafür etwa das Jahreseinkommen eines Uganders beträgt…deshalb braucht es Spenden, die den Verein und das Projekt finanzieren. Vielleicht kann man jetzt sagen: Ein Jahresgehalt für einen einzigen Menschen? Da könnte man doch lieber viele Kinder zur Schule schicken oder mehreren Personen helfen! Doch das tut man damit – nur halt indirekt. Wenn ein Mensch wieder arbeiten kann, profitiert der Rest der Familie davon. Man hat quasi einen Nutzen, der sich fünf- oder sechsmal multipliziert.

Zeichen der Hoffnung

Vielen Menschen – auch kleinen Kindern – konnte durch ProUganda schon geholfen werden.

Menschen in Kiyunga finden in der Werkstatt Arbeit und werden dort gut ausgebildet.

Ein Ärzteteam um einen deutschen Arzt arbeitet inzwischen mit ProUganda zusammen, und bereitet durch Operationen in ihrer Klinik in Jinja, die manchmal nicht geeigneten Stümpfe für Prothesen vor, die dann entsprechend gut passen.

Und es tut sich ein bißchen was in Richtung Entstigmatisierung: Es gibt in der Zwischenzeit eine spezielle ugandische Fußballliga, in der Menschen mit amputierten Beinen spielen. Der Torwart einer Mannschaft – Mario – hat nur einen Arm und ich habe gehört, dass es fast unmöglich ist, bei ihm den Ball ins Tor zu bringen…

Meine Story

Wie komme ich jetzt drauf, um über ProUganda zu schreiben? Für mich ist das eine sehr schöne Geschichte: Ende August 2022 war ich beim Willow Creek-Leitungskongress in Leipzig. Am zweiten Tag in einer Pause habe ich einen Mann gesehen, der ein ProUganda-T-Shirt trug und hab mir gedacht, den sprichst du mal an. Ich strecke schon länger meine Fühler Richtung Uganda aus, seit ich dort eine sehr gesegnete Zeit genießen durfte (wenn Du mehr wissen willst). Das Land und die Leute haben mich nicht mehr losgelassen. Also wollte ich was für sie tun. Also sprach ich den Mann, Carsten, an, der mir sehr viel über die Arbeit des Vereins in Uganda erzählte. Als er dann erwähnte, dass sie ihre Werkstatt in Kiyunga haben, kam ich drauf, dass ich sie schon mal gesehen hatte! Denn wir waren direkt daneben im African Village Hotel bei Vision for Africa untergebracht. Nur brachte ich damals beides nicht miteinander in Verbindung! Ich von Carsten wurde zu einem Zoomtreffen eingeladen, dann war ich Ende September 2022 auf dem Workshop-Tag von ProUganda in Usingen.

Ich musste nicht mehr lange überlegen: Da bringst du dich ein! Und deshalb mach ich jetzt hier auf meiner Website erst mal ein bisschen Werbung – Du kannst gerne mal auf der Webseite von ProUganda schmökern. Dort bekommst du viele Hintergrundinfos und erfährst, wie auch Du mithelfen kannst, Ugandern ein gutes Leben zu ermöglichen.

War Dir bewusst…

…90% des Bedarfs an Prothesen ist in den sogenannten Entwicklungsländern.

…90% der Ressourcen sind in den Industrieländern.

…Eine Prothese in Uganda kostet ca. 800 €, bei uns gibt es Beinprothesen, die bis zu 80.000€ kosten.

…Eine Prothese kann nur gut sitzen, wenn auch der Stumpf an der Gliedmaße gut gemacht ist – sonst drückt sie und schmerzt.

…Wenn du nur einen Arm hast, ist nicht nur deine Handlungsfähigkeit eingeschränkt, sondern es kann durch das fehlende, ausgleichende Gewicht des zweiten Arms auch zu Haltungsschäden und Rückenproblemen kommen.

Danke für’s Lesen und sei gesegnet!


Kommentar verfassen