Geduld

Be patient. If you don’t do it with patience, you make it kaputt.

Unsere Töpferlehrerin Karen aus Uganda

Das nervt!

Du stehst im Supermarkt an der Kasse und der Typ vor Dir kramt schon seit zwei Minuten in seinem Geldbeutel nach einer Centmünze. Oder die Frau vor Dir im Auto an der Ampel fährt nicht los, obwohl schon seit 3 Sekunden grün ist. Oder das Paket von Deiner letzten Bestellung kommt drei Stunden später. Oder Dein Kind macht gefühlt zum zehnten Mal falsch, was Du schon tausend Mal erklärt hast. Oder Deine Eltern hören wieder nicht auf Dich, obwohl Du ihnen den Rat schon so oft gegeben hast. Oder der Kollege kommt zum dritten Mal mit derselben Frage innerhalb von fünf Minuten. Oder Du hast immer noch keine Antwort auf Deine Bewerbung. Oder die Steuerrückzahlung ist immer noch in der Pipeline.

Geduldsprobe

Ja, auf dieser Welt gibt es tausende Situationen, die unsere Geduld auf die Probe stellen und den Geduldsfaden zum Zerreisen spannen. Manche Menschen kommen gut damit klar. Manche weniger. „Geduld ist eine Tugend“ sagt ein Sprichwort. Auch die Bibel spricht oft von Geduld und Gott arbeitet auch nicht immer in dem Tempo, wie wir es gerne hätten.

Höchste Zeit, geduldig zu werden. Kein Problem. Naja, ein bißchen vielleicht. Also, ja wenn ich recht überlege… doch, nein. Mist! Geduld ist doch nicht meine Stärke. Wenn es Dir genauso geht, dann lies gerne weiter. Hab ein bißchen Geduld.

Ein kleiner Film zur Illustration:

Das mit der Geduld kenn ich auch. Ich kann viel Geduld haben, aber es gibt Situationen, da hab ich sie nicht. Ich möchte bei wichtigen Dingen Klarheit haben und Aufgaben zu Ende machen. Manchmal verwende ich mehr Shampoo oder trink noch den letzten Rest aus einer Flasche, damit der Behälter leer ist. Das gefällt mir dann. Schräg, was?

Das Problem bei der Ungeduld ist halt auch, dass man ungerecht oder gar wütend werden kann. Und das kann auch unschön enden und mehr schlecht als gut machen.

Woher kommt die Ungeduld?

Das ist eine gute Frage. Es ist sicherlich eine Charakterfrage. Manche Menschen sind impulsiver, andere die Ruhe selbst. Vielleicht ist eine Angst dabei, dass man nicht das bekommt, was man braucht oder möchte. Vielleicht schlechte Erfahrungen, z.B. dass man an Mangel oder Zurückweißung gelitten hat. Vielleicht unverarbeitete Erlebnisse in der Hinsicht – man ist an solchen Punkten immer anfällig. Vielleicht wünscht man sich nur, dass alles perfekt ist/ läuft, weil man das Perfekte liebt. Vielleicht weil die eigene Vorstellung nicht erfüllt wird. Vielleicht fühlt man sich nicht respektiert/ geliebt von anderen Menschen, wenn sie nicht tun, was man sich wünscht. Vielleicht Überforderung, weil alles zu viel ist? Vielleicht innere Unzufriedenheit? Wenn du aus der aktuellen, akuten Situation raus bist, frage dich was hat Dich in der Situation getriggert?

Letztendlich weiß ich es bei Dir nicht. Jeder muss selbst in sich hineinhorchen, warum es beim ihm/ ihr so ist. Die „Vielleichts“ sollten als Gedankenanstöße dienen.

Was kann man tun?

Geduldig wird man sicher nicht von heute auf morgen – da braucht man schon Geduld 😉.

Es gilt, sein Leben lang zu arbeiten, zu kämpfen und jeden Tag neu zu beginnen. Man muss nicht nur mit anderen Geduld haben, sondern auch mit sich selbst.

Franz von Sales

Aber ein paar Tipps zum Leichtermachen in Akutsituationen will ich loswerden:

  • Schließe Deine Augen und atme mehrmals tief ein und aus.
  • Bete – sprich zu Gott, dass Er Dir durchhilft.
  • Mach Dir bewusst, dass es nichts bringt, jetzt zu stressen.
  • Mache Dir bewusst, dass die Welt nicht untergeht, wenn diese eine Sache nicht sofort fertig wird.
  • Wenn’s die Situation erlaubt, geh raus an die Luft oder bewege Dich ein bißchen.
  • Mach später weiter.
  • Denk an was Schönes. Oder was Lustiges.
  • Umarme jemanden.

Sind es längerfristige Sachen, dann denke an Folgendes:

  • Bete und sage Gott, was Du möchtest. Bitte Ihn um eine Antwort.
  • Vertraue auf Gott, dass Er Dir zur richtigen Zeit das gibt, was Du BRAUCHST!
  • Vertraue Gott, dass Du nicht zu kurz kommst.
  • Bitte Gott um Geduld – sie ist eine Gabe!
  • Denke drüber nach: Brauchst Du sofort eine Lösung? Wenn ja, berate Dich mit anderen. Ansonsten schlaf eine Nacht drüber.
  • Setze Prioritäten und lass die Sachen sein, die nicht sein müssen. Gib Aufgaben ab, die Du nicht unbedingt selbst erledigen musst. Das nimmt Dir Stress und hilft zu entspannen.
  • Nimm Dich selbst nicht zu wichtig.

Viel Erfolg und Gottes Segen!

Zum Nachdenken noch ein paar Stellen aus der Bibel:

Doch nicht nur dafür sind wir dankbar. Wir danken Gott auch für die Leiden, die wir wegen unseres Glaubens auf uns nehmen müssen. Denn Leid macht geduldig, Geduld aber vertieft und festigt unseren Glauben, und das wiederum stärkt unsere Hoffnung. Diese Hoffnung aber geht nicht ins Leere. Denn uns ist der Heilige Geist geschenkt, und durch ihn hat Gott unsere Herzen mit seiner Liebe erfüllt.

Römer 5,3-5 (HfA)

Geduld zu haben ist besser, als ein Held zu sein; und sich selbst beherrschen ist besser, als Städte zu erobern!

Sprüche 16,32 (HfA)

Geduld zu haben, bringt weiter als Überheblichkeit. Werde nicht schnell zornig, denn nur ein Dummkopf braust leicht auf.

Prediger 7,8b+9a (HfA)

Barmherzig und gnädig ist der HERR, groß ist seine Geduld und grenzenlos seine Liebe!

Psalm 103,8 (HfA)

Und noch ein Video zum Entspannen:


Ein Gedanke zu “Geduld

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