Familienleben: Ehe – Die Welt und Gott

Letzten Sonntag habe ich im Teil 1 über Ehe einige grundlegenden Punkte geschildert. Heute findest Du weitere Aspekte zu diesem komplexen Thema.

Andere “Formen” von Ehe

Abraham hatte mehrere Frauen. Seine Frau Sara, von der Isaak abstammt, sowie Ketura, seine Nebenfrau, von der er mehrere Söhne hatte. Problematisch war es, als er sich mit seiner Sklavin Hagar einließ, um ein Kind zu zeugen, da Sara noch nicht schwanger geworden war. Es endet mit der Vertreibung Hagars und der Entzweiung zwischen Ismael und Isaak (1.Mose 16 und 1.Chronik 1,32)

König David von Israel schlief mit der Frau eines seiner Soldaten, was zu einem Mord und dem Tod von Davids Sohn aus diesem Techtelmechtel führte (2.Samuel 11+12).

König Salomo, Davids Sohn, hatte 700 Frauen und 300 Nebenfrauen. Viele aus fremden Völkern, die ihn zum Götzendienst verleiteten und er dadurch tat, was Gott nicht gefiehl. (1.Könige 11).

Lot hat – während er durch seine Töchter betrunken gemacht worden war – mehrmals Geschlechtsverkehr mit ihnen, woraus auch Kinder entstanden. Sex ist noch keine Ehe (1.Mose 19,30-38) und es besteht in Inzestverbot (3.Mose 18,6)!

Es gibt die Regelung zur Schwagerehe in 5.Mose 25,5, wenn ein Bruder kinderlos sterben sollte.

Vorehelicher Verkehr führte dazu, dass zum Beispiel ein Brautpreis fällig wurde und der Mann die Frau heiraten musste (5.Mose 22,28+29).

Paulus schreibt:

Ebenso haben die Männer die natürliche Beziehung zur Frau mit einer unnatürlichen vertauscht: Männer treiben es mit Männern, ohne sich dafür zu schämen, und lassen ihrer Lust freien Lauf. So erfahren sie die gerechte Strafe für ihren Götzendienst am eigenen Leib.

Römer 1,27 (HfA)

Das sind “Formen von Familien” in der Bibel. Nur daraus ableiten zu wollen, dass geheiratet werden kann, wie man möchte, wird schwierig. Gott heißt all diese Dinge nicht gut. In der Bibel werden andere Formen der Ehe wie die zwischen Mann und Frau nicht erwähnt.

Es ist sicherlich ein schwieriges Thema.Wichtig ist, einzelne Stellen nicht aus dem biblischen Kontext zu reißen, deshalb lade ich, die Stellen nochmals im Ganzen zu lesen und sich Gedanken zu machen.

Ein anderer Punkt ist: Gott sieht Israel als Seine Braut, Jesus ist der Bräutigam der Gemeinde – es sind Bilder von Reinheit und Ordnung. Deshalb braucht die Ehe eine Ordnung (siehe weiter unten).

Weitere Verse dazu gibt es in 3.Mose 20,10-16 oder 3.Mose 18 widmet sich der Ordnung der Sexualität.

Ehelosigkeit, wie Paulus in einigen Briefen schreibt, ist ein noch Punkt, dem ich mich in einem späteren Beitrag widmen werde.

Ehebruch

Gott ist die Ehe wichtig. Er schützt sie besonders. In den 10 Geboten wird vor Ehebruch gewarnt. Jesus greift später das Thema Ehebruch in der Bergpredigt auf und schärft das Gebot nach: Sogar das Begehren der Frau eines anderen Mannes ist schon als Ehebruch zu sehen, denn es kommt auf die innere Einstellung an.

»Ihr wisst, dass es heißt: ›Du sollst nicht die Ehe brechen!‹ Doch ich sage euch: Schon wer eine Frau mit begehrlichen Blicken ansieht, der hat im Herzen mit ihr die Ehe gebrochen.

Matthäus 5,27+28 (HfA)

Und Paulus schreibt an die Hebräer:

Achtet die Ehe und haltet euch als Ehepartner die Treue. Gott wird jeden verurteilen, der sexuell unmoralisch lebt und die Ehe bricht.

Hebräer 13,4 (HfA)

Den Korinther macht er klar:

Wisst ihr denn nicht, dass auch euer Körper zum Leib von Jesus Christus gehört? Wollt ihr wirklich den Leib von Christus mit dem einer Hure vereinigen? Niemals! Denn wer sich mit einer Hure einlässt, der wird ein Leib mit ihr. Ist euch das nicht klar? Es heißt ja schon in der Heiligen Schrift von Mann und Frau: »Die zwei werden eins sein mit Leib und Seele.«

1.Korinther 6,15+16 (HfA)

Eine der eindrücklichsten Geschichten davon ist die von David und Bathseba. David ist für die schöne Ehefrau von Uria, mit der er geschlafen hat, sogar bereit, ein Verbrechen zu begehen und Uria in den Tod zu schicken. Der Plan klappt zwar, aber das Ergebnis ist fatal – nachzulesen in 2.Samuel 11,1-27.

Im Judentum wurden Frauen wegen Ehebruchs zum Teil gesteinigt – siehe in Johannes 8,1-10.

Ein Ehebruch führt nie zu etwas Gutem. Verletzungen sind die Folge, Mißtrauen, die Ehe kann daran zerbrechen. Gott weiß, warum Er die eheliche Treue gebietet.

Darauf antworte ich: Damit niemand zu einem sexuell unmoralischen Leben verleitet wird, ist es besser, wenn jeder Mann seine Frau und jede Frau ihren Mann hat.

1.Korinther 7,2 (HfA)

Zum Thema Treue zur Ehefrau siehe Sprüche 5,15-23.

Exkurs: Die Ehe als Bild der Gemeinschaft Gottes mit den Menschen

Die Ehe ist auch ein Bild für die Gemeinschaft Gottes mit den Menschen. Zuerst im Alten Testament zwischen Gott und dem Volk Israel – ein exklusiver Bund. Gott legt sich vertraglich fest und ist der zuverlässige Bündnispartner. Auch Israel hält sich – vorerst und nicht lange – an diesen Bund.

Geh nach Jerusalem und rufe den Menschen dort zu: So spricht der HERR: Ich denke daran, Israel, wie du mir treu gewesen bist, als du noch jung warst. Du liebtest mich wie eine Braut ihren Bräutigam. Selbst durch die Wüste bist du mit mir gegangen, dorthin, wo man weder sät noch erntet.

Jeremia 2,2 (HfA)

Doch bald und immer wieder verlässt Israel Gottes Wege, wird Ihm untreu, versucht sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

Überall hast du nach Liebhabern gesucht, Israel – das kannst du wirklich gut! Dabei schreckst du selbst vor Verbrechen nicht zurück.

Jeremia 2,33 (HfA)

Doch Gott lässt sich das nicht bieten:

Ihr Judäer, wo sind nun eure Götter, die ihr euch selbst angefertigt habt? Sollen sie doch kommen und euch aus dem Unglück retten! Denn ihr habt so viele Götter wie Städte im Land! Warum klagt ihr mich an?, frage ich euch. Schließlich habt ihr alle mich verlassen!

Jeremia 2,28+29 (HfA)

Sogar eine Scheidung wegen der Untreue seines Volkes nimmt Gott in Kauf:

Sie sah auch, wie ich Israel die Scheidungsurkunde gab und sie wegjagte, weil sie die Ehe gebrochen hatte. Doch Juda ließ sich davon nicht abschrecken: Auch sie wurde mir untreu und fing an, Hurerei zu treiben.

Im ganzen Alten Testament wirbt Gott um sein Volk, weil Er es so sehr liebt, auch wenn es Ihn manchmal zur Weißglut treibt.

Jeremia 3,8 (HfA)

Im Neuen Testament bezeichnet sich Jesus als Bräutigam:

 An einem anderen Tag kamen die Jünger des Johannes zu Jesus und erkundigten sich: »Wir und auch die Pharisäer fasten regelmäßig. Warum tun deine Jünger das eigentlich nicht?« Jesus fragte: »Sollen die Hochzeitsgäste denn traurig sein und fasten, solange der Bräutigam noch bei ihnen ist? Die Zeit kommt früh genug, dass der Bräutigam ihnen genommen wird. Dann werden sie fasten.

Matthäus 9,15 (HfA)

Seit Seinem Tod und Seiner Auferstehung gilt ein neuer Bund, der allen Menschen offen steht. Paulus schreibt:

»Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein« Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde.

Epheser 5,31+32 (HfA)

Ein weiteres biblisches Sinnbild ist die Hauptstadt Israels: Jerusalem.

 Ich sah, wie die Heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkam: festlich geschmückt wie eine Braut für ihren Bräutigam.

Offenbarung 21,2 (HfA)

Danke für’s Lesen und Gottes Segen!

Bibelstellen, Links, Zitate

Zum Thema Ehe gibt es unedlich viel zu schreiben, zu lesen und zu sagen. Was ich hier gezeigt habe, ist nur ein kleiner Teil. Viel zu finden gibt es im Netz und vor allem auch in der Bibel.


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