Der Heilige Geist und Du – Geistesgaben (Römer 12)

Heute ist Pfingsten. Wir feiern, dass der Heilige Geist auf die Menschheit ausgegossen wurden (Apostelgeschichte 2). Was das bewirken kann, um das soll es in diesem Beitrag gehen.

Die Geistesgaben

Gott hat jedem von uns unterschiedliche Gaben geschenkt. Hat jemand die Gabe bekommen, in Gottes Auftrag prophetisch zu reden, dann muss dies mit der Lehre unseres Glaubens übereinstimmen.  Wem Gott einen praktischen Dienst übertragen hat, der soll ihn gewissenhaft ausführen. Wer die Gemeinde im Glauben unterweist, soll diesem Auftrag gerecht werden. Wer andere ermahnen und ermutigen kann, der nutze diese Gabe. Wer Bedürftige unterstützt, soll das gerecht und unparteiisch tun. Wer eine Gemeinde zu leiten hat, der setze sich ganz für sie ein. Wer sich um Menschen in Not kümmert, der soll es gerne tun.

Römer 12,6-8 (HfA)

Gott verleiht uns die Geistesgaben – die sind nicht unser Verdienst. Wir können uns weiterentwickeln, ja, aber Gott schenkt Gaben, wem und wie lange Er will. Wenn Gott uns eine Gabe geschenkt hat, sollten wir sie nutzen, denn wir sollen treue Verwalter sein. Dazu müssen wir erst wissen, welche Gabe(n) wir haben. Alle Gaben dienen gemeinsam der Gemeinde. Das Gute ist, dass zu den Gaben uns Gott auch die Kraft und Fähigkeit gibt, diese zu nutzen.

Prophetie/ Weissagung

  • Ein Prophet spricht im Auftrag Gottes und verkündigt sein Wort.
  • Er gibt göttliche Offenbarungen weiter über den christlichen Glauben, aktuelle Pflichten und/ oder auch zukünftige Ereignisse. Dies geschieht im Einklang mit Gottes Wort (Judas 3) und es werden keine neuen Lehren verbreitet.
  • In den ersten Gemeinden gab es einige Propheten, die durch ihren Dienst Hoffnung weckten, Mut im Leiden stärkten, heimliche Bosheit ans Licht brachten und das Eindringen von Heuchelei erschwerten.
  • Wir sollen uns um diese Gabe besonders bemühen.

Praktischer Dienst oder „hilfreiche Arbeit“

  • Der allgemeine Dienst für den Herrn ist gemeint.
  • Es geht darum, das Herz eines Dieners zu haben, das Möglichkeiten zum Helfen erkennt und dann ergreift.
  • Es geht nicht nur um geistliche Dinge sondern auch ganz lebenspraktische praktische Dinge Alltags.

Lehrer

  • Der Lehrer erklärt das Wort Gottes und gibt Anleitung, wie das Glaubensleben gelingen kann.
  • Er kann das Wort Gottes für die Zuhörer so aufbereiten zu können, dass sie es praktisch anwenden können.
  • Er unterstützt damit die Erneuerung des Geistes und Verstandes.

Ermahnung

  • Diese Gabe dient dazu, die Gläubigen aufzurütteln, so dass sie sich vom Bösen fernhalten.
  • Soll helfen, dass das Wort Gottes dem Gläubigen in Fleisch und Blut übergeht.
  • Hinweis: Alles lasst in Liebe geschehen – ich denke bei dieser Gabe ist es besonders wichtig, liebevoll zu handeln.

Ermutigung

  • Jemand mit dieser Gabe kann Gläubige motivieren, Jesus neu und ganz nachzufolgen.
  • Mit dieser Gabe kann man Menschen in Not erkennen und kann dazu beitragen, diese Not auch zu lindern.

Leitung

  • Die Aufgabe der Leitung ist mit den Aufgaben der Ältesten verbunden.
  • Sie dient dazu und ist auch notwendig, dass die Gemeinde als Einheit handeln kann.
  • Die Leitung fördert und ermutigt die anderen, damit sie ihr Potential ausschöpfen und ihre Gaben sinnvoll einsetzen können.
  • Eine Wort an die Leiter: Ohne alle anderen Gaben und Dienst und Gemeindemitglieder ist die Gabe der Leitung sinnlos. Bleibe demütig.

Barmherzigkeit

  • Damit ist eine übernatürliche Fähigkeit gemeint, verzweifelten Menschen helfen und beistehen zu können.

Keine der Gaben kann durch eine andere ersetzt werden. Keine ist unnötig. Keine ist besser oder wichtiger. In der Gemeinde können diese Gaben praktisch gelebt werden und ich denke, sie stellen die Grundfundamente der Gemeinde dar (nach Gott und Jesus natürlich).

Umgang mit den Gaben

Im Glauben von jedem liegt ein Potenzial. Wunderbar, aber auch begrenzt. Jeder hat den Glauben in einem bestimmten Maß empfangen. Es ist nicht wichtig, wie wir uns selbst einschätzen, sondern dass wir verstehen, dass diese Gaben für andere da sind und nicht für uns selbst.

Dabei ist wichtig, dass man nicht so tut, als ob…

…man alles könne.

…die eigene Lebensführung der absolute Maßstab für alle ist.

Wir sollen wie Jesus dienen, damit wir nicht ungnädig und ungerecht miteinander umgehen. Sonst können andere vom Glauben enttäuscht werden und ziehen sich zurück. Doch jeder Christ braucht die Gemeinschaft der anderen und kann nicht ohne sie. Im Gegenteil: Wir bereichern doch einander und profitieren durch die Glaubensgemeinschaft: Wir können uns weiterentwickeln, wir können unsere Lebensführung korrigieren. Wir können Hilfe erfahren. Wichtig ist, dass wir einander dienen und füreinander da sind, so gut wie wir eben können. Jeder, der seinen Beitrag leistet, stärkt die Glaubensgemeinschaft. Bleibt die Frage, auf welche Weise können wir in welcher Situation anderen dienen. Der Heilige Geist unterstützt uns dabei, die Potenziale zu aktivieren und für andere fruchtbar zu machen.

Die Liste der Gaben ist übrigens nicht vollständig. Paulus erwähnt an weiteren Stellen noch viele andere mehr.

Gaben erkennen

Wir merken oft selber, was uns liegt oder was nicht. Wir können auch einschätzen, was gebraucht wird. Wenn wir das zusammen mit Gott machen, ist das sehr gut.

Oft erkennen auch andere unsere Begabung. Wenn wir unseren Platz in der Gemeinde suchen, ist es wichtig, miteinander zu reden. Das gilt auch für die Gemeindeleitung. Ein Platz wird nicht für immer eingenommen. Die Gaben sind kein starrer Prozess, der auch den Umständen angepasst werden wird. Je nach Ausrichtung, Aufgaben, Schwerpunkten, Zielen und Größe einer Gemeinde. Gott hat für jeden für uns einen Platz, an dem wir nicht überfordert, aber auch nicht nur Zuschauer sind.

In der Lutherbibel steht hierzu übrigens die Überschrift „Ermutigung zu einem Leben aus Gottes Geist“. Ich denke, dass Paulus das hier auch so gedacht hat.

Ich möchte Dich heute ermutigen, falls Du Deine Gabe(n) noch nicht erkannt hast: Höre in Dich hinein, frage Gott, rede mit anderen Menschen, die Dich gut kennen und entdecke Deine Möglichkeiten. Es wäre schade, wenn Dein Potenzial ungenutzt bliebe!

Einen schönen und gesegneten Pfingstsonntag!


Kommentar verfassen