Ökologie des Herzens für ein neues Morgen

Dann legte Gott, der HERR, einen Garten im Osten an, in der Landschaft Eden, und brachte den Menschen, den er geformt hatte, dorthin. Viele prachtvolle Bäume ließ er im Garten wachsen. Ihre Früchte sahen köstlich aus und schmeckten gut. In der Mitte des Gartens standen zwei Bäume: der Baum, dessen Frucht Leben schenkt, und der Baum, der Gut und Böse erkennen lässt. Ein Fluss entsprang in Eden und bewässerte den Garten. Dort teilte er sich in vier Arme: Der erste Fluss heißt Pischon; er fließt rund um das Land Hawila. Dort gibt es reines Gold, wertvolles Harz und den Edelstein Onyx. Der zweite ist der Gihon; er fließt rund um das Land Kusch. Der dritte heißt Tigris und fließt östlich von Assyrien. Der vierte ist der Euphrat. Gott, der HERR, brachte den Menschen in den Garten von Eden. Er gab ihm die Aufgabe, den Garten zu bearbeiten und ihn zu bewahren.
1.Mose 2,8-15 (HfA)
Zur Webseite des Netzwerkes “Eden Culture“.
Darum geht es:
Auf 304 Seiten beschreibt Johannes Hartl (Autor von Gott ungezähmt) wie eine lebenswerte Zukunft aussehen kann. Er geht zurück bis an den Anfang der Menschheit im Garten Eden, den Sündenfall am Baum der Erkenntnis, der Adam und Eva zu Fall brachte, was den Rauswurf aus dem Paradies zur Folge hatte. In dieser gefallenen Welt lebten, leben und werden wir Menschen leben. Doch wir haben Sehnsucht nach dem schönen Garten Eden, in dem alles in Ordnung war. Johannes Hartl nennt drei wichtige Dinge, die notwendig sind, um wieder zu einer lebenswerten Zukunft zu finden:
- Verbundenheit: Verbunden mit der eigenen Seele, den Menschen um einen herum. Wie wirkt sich die Digitalisierung auf sie aus. Was passiert, wenn wir die unsere Verbundenheit verlieren und welche Probleme entstehen daraus.
- Sinn: Die Suche nach dem “Woher” und “Wohin” und dem “Wer bin ich” beschäftigt jeden Menschen. Doch was passiert, wenn es eine Sinnkrise gibt? Wenn wir den Sinn verlieren? Wir wirken sich Wahrheit und Lüge darauf aus?
- Schönheit: Wie wichtig ist sie? Haben wir heute den Sinn für Schönheit verloren? Was, wenn nur noch das Funktionale zählt – auch bei den Menschen? Wie wertvoll ist das menschliche Leben?
Im letzten großen Abschnitt widmet sich Johannes Hartl der Eden Culture, also all dem, wie wir wieder durch Verbundenheit, Sinn und Schönheit zur Menschlichkeit zurückkehren können.
Ich kann das Buch allen sehr empfehlen, die ein Herz für ein besseres Morgen haben.
Was gefällt mir an dem Buch:
- Johannes Hartl macht mit diesem Buch eine treffende, gut reflektierte Analyse unserer Zeit. Sei es in den Bereichen Digitalisierung, Sexualität, Egoismus, Sinnsuche, Wahrheit und vielen anderen. Dinge zu erkennen und zu benennen ist der erste Schritt zur Verbesserung der Umstände.
- Es bringt einiges von dem zu Papier, was ich im Inneren gefühlt habe, ohne es artikuliert zu haben. Zum Beispiel die Entwicklungen in unserer Gesellschaft, die mir Schwierigkeiten bereiten und bei denen ich nicht mitmachen will/ kann.
- Er greift Missstände auf, beschreibt sie und bringt Lösungsansätze für die bestehenden gesellschaftlichen Probleme und negativen Tendenzen.
- Das Buch hat mir neu bewusst gemacht, dass Schönheit wichtig ist. Nicht nur in der Natur, sondern auch im Alltag. Das heißt zum Beispiel, dass nicht alles im Haus einen Zweck haben muss, sondern nur da ist, weil es einfach schön ist. Das gilt für Gebäude, Kleidungstücke, sogar Straßen (es ist ein Unterschied, ob ich eine achtspurige Stadtautobahn befahre oder den Blue Rigde Parkway (Appalachengebirge, USA).
- Es zeigt, mit welcher Liebe Gott diese unsere Erde geplant und geschaffen hat. Und dass das Leben des Menschen einen Sinn darin suchen und finden kann.
- Das Buch ist sehr gut recherchiert: Für dreihundert Seiten über 400 Quellen und Erklärungen anzuführen, ist stark!
Was können wir aus dem Buch lernen:
- Als erstes lernen wir, über unseren Blick auf diese Welt und die menschliche Gesellschaft nachzudenken.
- Wir können sehen, dass Wahrheit nicht beliebig ist und nicht jeder seine eigene Wahrheit hat.
- Wir lernen, dass die Dinge, die unsere Verfahren erdacht haben – seien es die Griechen oder christliche Denker – nicht per se schlecht sein müssen, sondern dass ihre Gedanken wertvolle Impulse liefern.
- Die Welt muss nicht so bleiben wie sie ist. Sie kann – wenn sich jeder etwas Mühe gibt – zu einem Ort werden, wo jeder zufrieden, ja sogar glücklich sein kann. Doch leider sehen wir nur zu deutlich, dass wir aus dem Garten Eden vertrieben wurden, weil wir Menschen uns Verführen ließen.
- Dass wir ohne Gott verloren sind…
Das Buch: Johannes Hartl, “Eden Culture”, ISBN 978-3-451-03308-7, Herder-Verlag
Das Bild: Verlagsfoto