Die Taufe

Viele Zuhörer nahmen die Botschaft von Petrus an und ließen sich taufen. Die Zahl der Gläubigen wuchs an diesem Tag um etwa dreitausend.
Apostelgeschichte 2,41 (HfA)
Die Taufe ist – neben dem Abendmahl – eines der wenigen Rituale des christlichen Glaubens, das schon in der Bibel erwähnt wird.
Um Was geht es?
Die Taufe ist ein Symbol des Bekenntnisses eines Menschen, dass er zum Glauben an Jesus gekommen ist. Es ist ein Zeichen für die sichtbare und unsichtbare Welt. Üblicherweise ist eine Taufe mit der Aufnahme in eine Gemeinde/ Kirche verbunden.
Heute werden oft schon Babys bzw. kleine Kinder getauft. Meist mit etwas Wasser über dem Taufstein und Eltern und Taufpaten sind als Zeugen dabei.
Zur Zeit Jesu und danach war es üblich, dass erwachsene Menschen getauft wurden. Und zwar durch komplettes Untertauchen im Wasser. Das Untertauchen symbolisiert den Tod des alten Menschen, das Wasser die Reinigung von den Sünden durch Christus und das Auftauchen das neue Leben, das wir als Christen beginnen dürfen.
Was hat das mit Dir zu tun?
Wer glaubt und sich taufen lässt, der wird gerettet werden. Wer aber nicht glaubt, der wird verurteilt werden.
Markus 16,16 (HfA)
Die Taufe ist eine persönliche Angelegenheit. Du kannst sie nicht an jemanden delegieren. Hast Du eine Entscheidung für Jesus getroffen, solltest Du Dir Gedanken über die Taufe machen. Wenn Du noch nicht getauft bist, dann sprich mit einen befreundeten Christen, Deinem Pastor darüber und mach den Schritt. Du kannst die Taufe gemeinsam mit Freunden feiern.
Bist Du schon als Kind getauft und gefirmt bzw. konfirmiert, dann mach Dir Gedanken, ob es so für Dich passt oder Du Dich nochmals taufen lassen möchtest.
Offene Fragen
1) Eine Frage unter Christen – vor allem freikirchlichen – ist, ob eine Kindertaufe gültig ist, weil ein Baby ja noch nicht “Ja” zu Gott sagen kann. Ich will diese Frage hier nicht beantworten. Letztendlich muss jeder das für sich selbst entscheiden und mit Gott ausmachen. Praxis in der Bibel war die Erwachsenentaufe, wobei es einzelne Stellen gibt, in denen von der Taufe “ganzer Häuser” – also allen Bewohnern – die Rede ist. Manche Erwachsene in Freikirchen lassen sich als Erwachsene ein zweites Mal taufen.
Ich finde es besser, wenn Kinder es selbst entscheiden dürfen, wann und ob sie getauft werden wollen. In Freikirchen hat sich eine Segensfeier von Kindern eingebürgert.
2) Wer darf taufen? In den großen Kirchen macht es der Pfarrer/ Priester. Laut der Bibel kann das jeder Christ machen: Siehe Missionsbefehl in Matthäus 28, 18-20: Taufet sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Bibelverse zum Nachdenken
- Die Geschichte von Nikodemus: Johannes 3,1-21
- Jesus wird getauft: Matthäus 3,13-17
- Taufe und Noah: 1. Petrus 3,18-21
Abendmahl

In der Nacht, in der unser Herr Jesus verraten wurde, nahm er ein Brot, dankte Gott dafür, brach es in Stücke und sprach: »Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Feiert dieses Mahl immer wieder und denkt daran, was ich für euch getan habe, sooft ihr dieses Brot esst!« Ebenso nahm er nach dem Essen den Kelch mit Wein, reichte ihn seinen Jüngern und sprach: »Dieser Kelch ist der neue Bund zwischen Gott und euch, der durch mein Blut besiegelt wird. Sooft ihr aus diesem Kelch trinkt, denkt an mich und an das, was ich für euch getan habe!«
1. Korinther 11,23b-25 (HfA)
Um was geht es?
Den Ursprung hat das Abendmahl im jüdischen Passahmahl. In der Sklaverei in Ägypten wurde dieses Ritual eingeführt, um die Juden vor der zehnten Plage – der Tötung der Erstgeburt – zu schützen (2.Mose 12). Brot und Wein zum Abendmahl hat Jesus selbst eingeführt. Er hat es mit seinen Jüngern bei der letzten gemeinsamen Mahlzeit vor der Kreuzigung gefeiert. Es sind zwei Symbole enthalten: Zum Einen der Wein als Zeichen für das Blut, das Jesus am Kreuz für unsere Sünden gab und das Brot, als Zeichen für Seinen Leib, den Er für uns opferte. Wir Christen sollen miteinander regelmäßig das Mahl feiern, um uns an Jesus Liebestat zu erinnern. Das kann in der Familie, Gemeinde, unter Freunden, kurz gesagt, mit allen Christen sein. Man braucht keine spezielle Ausbildung dafür. Du kannst im Gottesdienst feiern, zuhause oder im Grünen.
Üblich ist es, die Einsetzungsworte zu lesen, gemeinsam zu beten und dann Brot und Wein einander weiterzugeben. Manche sprechen sich gegenseitig Segensworte zu. Manche gehen auf die Knie. Ich denke, jeder muss es so machen, dass er sich wohlfühlt.
Paulus schreibt dazu:
Darum wird jeder, der gedankenlos und leichtfertig von diesem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, schuldig am Leib und am Blut unseres Herrn. Jeder soll sich also prüfen und erst dann von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. Denn wer davon nimmt, ohne zu bedenken, dass es hier um den Leib von Christus geht, der liefert sich selbst dem Gericht Gottes aus.
1. Korinther 11,27-29 (HfA)
Das heißt, wir sollen miteinander und mit Gott Frieden schließen, bevor wir gemeinsam Brot und Wein teilen. Vielleicht kann man den Konflikt nicht gleich lösen, aber zumindest sich soweit versöhnen, dass man sich auf Augenhöhe begegnen kann.
Es soll auch eine gewissen Würde haben und dient nicht der Sättigung:
Wer hungrig ist, soll vorher zu Hause etwas essen.
1. Korinther 11,34 (HfA)
Das heißt nicht, dass man nicht vorher zusammen etwas kochen und dann essen darf (was sehr schön sein kann), sondern dass wir uns bewusst sein sollen, um was es wirklich geht.
Was hat das mit Dir zu tun?
Eigentlich ganz einfach: Wenn Du Christ bist, darfst und sollst Du es feiern. Ich ermutige Dich auch dazu, es regelmäßig zu tun. So wie es Jesus gesagt hat.
Bibelverse zum Nachdenken
- Das letzte Abendmahl: Matthäus 26,17-30
- “Richtlinien”: 1. Korinther 11,17-34
- Passahmahl (die ganze Story): 2.Mose 12
Challenge der Woche
1. Bist getauft? Wenn ja: Welche Bedeutung hat die Taufe für Dich? Wenn nein: Was hindert Dich? Glaubst du schon? Überlege?
2. Setze Impulse in Deiner Umgebung, das Abendmahl regelmäßig – vielleicht nicht nur einmal im Monat – zu feiern.
Büchertipps
- Wer sich noch mit der Taufe beschäftigt: Eine Taufe tausend Fragen von Kern/ Rechberger
- Zum Abendmahl: Das Abendmahl – Biblische Grundlagen für eine lebendige Gemeindepraxis von Neuenhausen