Familienleben: Ehe – Tipps und Tricks

Keine Ehe ist perfekt und irgendwann kommt es zu kleineren und größeren Problemen und Herausforderungen. Was tun? Wie kann die Bibel helfen?

Der dritte Teil der Reihe Familienleben – Ehe wird etwas praktischer. Die Teile 1 und 2 findest Du hier:

Wenn’s mal nicht so läuft

Niemand sagt, dass das Führen einer Ehe immer leicht ist. Eheleben ist immer Arbeit an der Beziehung und manchmal auch ein Kampf. Denn wir versprechen dem Ehepartner, bis in den Tod treu und in guten und schlechten Zeiten füreinander da zu sein. Was kann man tun, wenn die schlechten Zeiten kommen?

Die Basis einer glücklichen Ehe ist nicht guter Sex – das ist ein wunderbares Zubrot. Die Basis ist das gemeinsame Hören auf Gott, eine lebendige Beziehung zu Ihm. Genauso wie das Reden miteinander und das einander Zuhören. Und erwarte nicht, dass Ehepartner perfekt wird und alle deine Wünsche und Bedürfnisse erfüllt. Fang bei dir selbst an und respektiere deinen Partner, tu ihm Gutes. Überschütte ihn mit Liebe. Und bete für ihn. Das ist dein Part.

Und wenn alles schei… ist, dann sucht euch professionelle Hilfe. Tauscht euch als Paar regelmäßig mit anderen Paaren des Vertrauens aus. Oder fragt glückliche Paare, die ihr kennt, nach ihrem Geheimnis. Lasst euch nicht vom Alltag überrumpeln, sondern schafft euch gemeinsame Freiräume, in denen ihr Dinge tut, die euch gefallen – sei es ein Konzertbesuch, gemeinsam Essen gehen oder einen Bungeesprung. Möglichkeiten gibt es genug. Schaut nicht nur auf den eigenen Vorteil, sondern überlegt: “Was tut meinem Partner gut?”. Sieh diesen Menschen mit Gottes Augen. Seid füreinander da! Haltet zu eurem Partner. “Stand by your man” wie die Blues Brothers so schön in Bob’s Country Bunker singen.

Joyce Meyer, eine christliche Predigerin sagte:

Eine der wichtigsten Lektionen, die ich in Bezug auf Ehe und Partnerschaft gelernt habe, ist: Ich kann mich nicht darauf verlassen, dass andere mich glücklich machen. Gott hat uns die Fähigkeit gegeben, die Verantwortung für unser Glück selbst zu übernehmen.

Joyce Meyer

Aus Zwei wird Eins

Bevor “es mal nicht so läuft” kann man das ein oder andere tun…

Eine Ehe besteht aus zwei verschiedenen Personen. Jeder bringt seine Lebensgeschichte, seinen Charakter, seine Wünsche und Prioritäten mit ein. Das birgt natürlich immer Konfliktepotential.

Unterschiede akzeptieren

Es ist eben so, dass Menschen unterschiedlich sind. Du wirst Deinen Partner nicht zwingen können, sich zu ändern. Musst Du auch nicht. Du liebst viele Dinge an Deinem Partner. Drücke Deine Wertschätzung dafür aus. In eurer Ehe könnt ihr eure Stärken einbringen und gleichzeitig eure Schwächen ausgleichen. Sucht gemeisam eine tragfähige Lösung bei Konflikten. Unterstützt euch gegenseitig, wenn einer Probleme hat. Betet füreinander. Frag Deinen Partner, was Du für ihn tun kannst. Erwarte nicht, dass Dein Partner dafür da ist, Deine Bedürfnisse zu erfüllen.

Auf Gefühle einlassen

Das scheint besonders für viele Männer schwer zu sein. Doch alle haben Gefühle und dürfen sie zeigen! Ohne eine emotionale Verbindung wird eine Ehe nicht klappen und die Beziehung kann nicht wachsen. Sie verkommt zu einer Zweckgemeinschaft, in der man nebeneinander her lebt. Es gehört dazu, dass man miteinander über Gefühle redet, über Ängste oder auch Versagen. Ja, man macht sich verletzlich, doch es stärkt die Verbindung zwischen Ehemann und Ehefrau. Reden wir offen miteinander, kann Vertrauen wachsen. Wichtig ist, dass wir wertschätzend miteinander reden. Und was ist das Wichtigste beim Reden: Zuhören! Jakobus schreibt: “Seid sofort bereit, jemandem zuzuhören; aber überlegt genau, bevor ihr selbst redet.” (Jakobus 1,19)

Vergebung

Nichts ist ein größeres Gift für eine Ehe (oder jede andere Beziehung) wie heimlicher Groll und ungeklärte Konflikte. Verletzungen sind vorhanden, die nicht heilen können. Der Verletzte wird reagieren. Das kann in vielfacher Weise passieren: Es reicht von Verschlossenheit, Wut, sexueller Unlust über körperliche Probleme wie Bluthochdruck bis hin zu Depressionen oder Flucht in Süchte. Was tun, bevor es eskaliert?

Das Problem ansprechen. Hast Du Deinen Partner verletzt, dann bitte um Entschuldigung und übernimm die Verantwortung für Dein Handeln. Die Aufgabe des Verletzten ist zu vergeben. Soll nicht heißen, dass man alles unter den Teppich kehrt, sondern das Unrecht anschauen, auf die Gefühle achten und entscheiden, dem anderen zu Vergeben. Vielleicht auch mehr als einmal.

Auf SalzUndLicht zum Thema Vergebung: Auge um Auge oder Umkehr.

Unterstützung

Einander unterstützen und ermutigen, auch wenn es mal auf die eigenen Kosten geht und man vielleicht nicht immer so viele Freiheiten hat. Aber – es ist unglaublich – jeder kommt zum Zug!

Fallt einander nicht in den Rücken, sondern unterstützt euren Partner, auch wenn seine Träume vielleicht nicht immer eure eigenen sind. Redet liebevoll miteinander und zeigt eurem Partner, dass ihr versucht, seine Gefühle zu verstehen und Ernst zu nehmen.

Unterstützen kann man gut, indem man füreinander Routineaufgaben erledigt. Von Müll rausbringen über Wäsche waschen zum Kochen.

An welchem Punkt musst Du mit Deinem Partner/ Deiner Partnerin arbeiten?

Ein Fleisch werden

»Darum wird ein Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein «; daher sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch.

Markus 10,7 (ELB)

Wie kann man ein Fleisch werden?

Guter Sex. Ok. Erstens: Was heißt das? Und Zweitens: Es ist nicht alles.

Sex: Gehört dazu. In meinen Augen ist er auch wichtig. Gut ist er, wenn man dem Partner voll vertrauen und sich fallen lassen kann. Ohne Leistungsdruck. Ohne, dass man die tollsten Experimente machen muss. Natürlich ist Abwechslung erlaubt, solange es für beide wirklich gut ist, was man tut. Respektiert eure Grenzen. Je besser man sich kennt, je vertrauter man sich ist, desto besser wird er. Nehmt euch genug Zeit dafür, zeigt euch eure Zuneigung nicht nur im Bett, sondern auch tagsüber. Sex ist ein “Raum”, in dem ihr Liebe, Geborgenheit und Nähe erfahrt. Je mehr man von sich gibt, desto schöner wird er für den andern. Sex ist nicht nur das Körperliche, sondern sehr viel findet schon im Kopf und Herzen statt. Und natürlich: Ohne Sex könnt ihr keine Kinder bekommen, wenn ihr das möchtet.

Konflikte: Nimm dir vor, Dinge gleich zu klären (lasst die Sonne nicht über deinem Zorn untergehen) und liebevoll anzusprechen. Und wenn die Klärung nicht gleich geht, schieb es nicht auf und suche mit deinem Partner eine Lösung. Gut gelöste Konflikte helfen einer Beziehung zum Wachsen, weil gemeisam Probleme gemeistert werden.

Geld: Gemeinsame Konten. Ich weiß, dass ist nicht modern. Jeder hat “sein” Geld, dass er verdient. Verwaltet euer Geld zusammen. Doch ihr sein eine Einheit. Das Geld gehört beiden. Egal wer wieviel verdient. Jeder weiß über die Finanzen Bescheid. Größere Ausgaben besprecht ihr gemeinsam.

Kommunikation: Viel reden und austauschen. Nicht nur nackte Zahlen und Fakten aus dem Leben, sondern wie geht’s uns? Was ist gut, was schlecht. Wie fühlen wir uns. Welche Bedürfnisse habe ich? Und vor allem: Zuhören und Zeit füreinander nehmen. Achtet auf die Worte, den Tonfall und die Körpersprache. Dabei ist Offenheit wichtig. Denn wenn es Probleme gibt, können sie nur gelöst werden, wenn sie angesprochen werden. Ansonsten wird immer was zwischen den Eheleuten stehen.

Aufmerksamkeit: Wenn ich meinem Partner zuhöre, lerne ich seine Bedürfnisse kennen und kann ihr/ ihm Gutes tun. Es sind manchmal kleine Dinge, die schon ausreichen, die wir aber nicht verlieren sollten. Vielleicht Blumen mitbringen, das Auto volltanken oder eine Liebesbotschaft hinterlassen. Auch wenn man schon lange verheiratet ist, kann man das tun. Bezeihungsweise: Dann erst recht.

Miteinander: Gemeinsam gute Zeit miteinander verbringen. Das ist vielleicht mal Essen gehen, einem gemeinsamen Hobby nachgehen oder einfach nur zusammengekuschelt auf der Couch liegen und einen guten Film zu schauen. Und, was für viele verrückt klingen mag: Versucht es mal mit einer gemeinsamen Bettdecke auf einer breiten Matratze im Bett.

Einigkeit: Das heißt nicht, dass man immer derselben Meinung sein und alles gleich machen muss. Doch man muss versuchen, eine gemeinsame Basis zu finden, einen tragfähigen Kompromiss. Und ganz wichtig: Sprecht nach aussen (und zu den Kindern!) mit einer Stimme und fallt euch nicht in den Rücken. Priorität 1 hat immer der Ehepartner im menschlichen Beziehungen.

Familie: Jeder bringt einen gewissen familiären Hintergrund und Traditionen mit. Nur gehört ihr jetzt zueinander und seid eine nue Familie. Sprecht darüber, wie ihr gewissen Dinge angehen wollt – zum Beispiel Verwandtenbesuche an Feiertagen. Erzählt einander von euren Erfahrung aus eurem Familienleben und sprecht auch eure Erwartungen und Vorstellungen an.

An die Männer: Weil ich es immer wieder mitbekomme: Steht zu euren Frauen, nicht zu eurer Mutter. Ja, sie ist die Mama, aber ihr habt jetzt eine andere Frau in eurem Leben. Es ist für die Ehefrau schlimm, wenn der Mann nicht hinter ihr steht! In jeglicher Hinsicht.

Was kannst Du heute besser machen? Überlege und dann versuche es!

Bibelverse

Die Eigenschaften der Liebe:

Liebe verletzt nicht den Anstand und sucht nicht den eigenen Vorteil, sie lässt sich nicht reizen und ist nicht nachtragend.

1. Korinther 13,5 (HfA)

Ein Tipp vom Prediger Salomo:

Genieße das Leben mit der Frau, die du liebst, solange du dein vergängliches Leben führst, das Gott dir auf dieser Welt gegeben hat. Genieße jeden flüchtigen Tag, denn das ist der Lohn für deine Mühen.

Prediger 9,9 (HfA)

Zum Thema “Gott in die Ehe miteinbeziehen“:

Einer kann leicht überwältigt werden, doch zwei sind dem Angriff gewachsen. Man sagt ja auch: »Ein Seil aus drei Schnüren reißt nicht so schnell!«

Prediger 4,12 (HfA)

Vergesst nicht, dass Gott in seiner Gnade allen das ewige Leben schenkt, Männern wie Frauen. Nichts soll zwischen euch stehen, das euch am gemeinsamen Gebet hindert.

1.Petrus 3,7b (HfA)

Stichwortwolke zum Thema “gute Ehe”:

Bibelstellen, Links, Zitate

Filmtipp 1: Der Rosenkrieg mit Michael Douglas, Kathleen Turner und Danny DeVito – ein Beispiel wie man es nicht machen soll…

Filmtipp 2: Mr. & Mrs. Smith mit Angelina Jolie und Brad Pitt – sagen wir mal Geheimnisse sind tödlich für die Ehe, aber die Offenheit schweißt zusammen 😁

Die frisch gebackene Ehefrau ruft ihre Mutter an: 
"Mama, ich hatte Streit mit Frank." 
"Das ist nicht so schlimm. Jedes Paar hat das Mal." 
"Ja, aber ich weiß nicht wohin mit der Leiche!"

Danke für’s Lesen und Gottes Segen!


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