
Der Ton wird rauer
In den letzten Wochen und Monaten ist uns – meiner Frau und mir – immer mehr aufgefallen, wie vorsichtig man beim Äußern von Meinungen sein muss. Wir kennen das alles schon aus der großen Politik, um wieviel enger der Meinungskorridor wird, wie extrem gegen Meinungen vorgegangen wird, die nicht dem (vermeintlichen) Mainstream bzw. den Vorgaben der Regierungen, Konzernen, Geldgebern, usw. entsprechen. Maßnahmen reichen vom Nichtsenden oder Nichtdrucken von anderen Meinungen, Entlassen von Beratern, Hausdurchsuchungen, … das haben wir alle schon in letzter Zeit mitbekommen. Im privaten Bereich wird schon freiwillig „zensiert“: „Darf man das noch sagen?“ Werden Menschen mit anderer Meinung beschimpft oder ausgegrenzt: „Ich umarme keine Ungeimpften!“ Zum Teil werden falsche Dinge über einen erzählt – die den Ruf schädigen können. Vorne rum ist man nett und hintenrum wird gelästert. Es werden sogar Leute angezeigt, weil sie in ihrem Restaurant die „falschen“ Bibelverse an der Wand hängen haben… Vieles davon macht mich nachdenklich und stutzig.
Ich persönlich glaube, dass solche Dinge bei uns nur Vorwehen sind. Vorwehen für Verfolgungen, wie wir sie von OpenDoors z.B. kennen. Paulus schreibt das schon an Timotheus:
Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten kommen werden. Denn die Menschen werden viel von sich halten, geldgierig sein, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, lieblos, unversöhnlich, schändlich, haltlos, zuchtlos, dem Guten feind, Verräter, unbedacht, aufgeblasen. (2.Timotheus 3,1-4)
2.Timotheus 3,1-4 (HfA)
Und der Teufel macht das ganz geschickt: Familien werden entzweit und getrennt. Unter dem Deckmantel der „Toleranz“ können logische, vernünftige, natürliche Erklärungen und Äußerungen schon schnell in einer Klage wegen Volksverhetzung münden. Diskutiere mit christlichem Standpunkt öffentlich über die Homoehe, Abtreibung, Transgender, usw., dann wirst du schnell merken, wie „tolerant“ die Toleranten wirklich sind…
Der Ton wird rauer und wird noch rauer werden. Vor allem für diejenigen, die nicht systemkonform sind – vor allem wir Christen sind nicht immer ganz systemkonform. Ja, wir sollen der Obrigkeit gehorchen, aber wir sollen Gott mehr gehorchen. Wir sind nicht mehr von dieser Welt und deshalb hasst uns die Welt (Johannes 15,19, Johannes 17,14).
Ich möchte keine Angst verbreiten. Ich möchte euren Blick auf das Kommende schärfen – wann alles wie kommt, weiß ich natürlich nicht, will ich auch nicht behaupten – aber man kann Vorzeichen erkennen. Wir sollten wachsam sein (Jesus sagt zu uns, dass wir klug wie die Schlangen sein sollen (Matthäus 10,16). Das heißt: Laufen wir nicht ins offene Messer, sondern denken drüber nach, wie wir dem allem begegnen können.
Ich hab mir ein Gedanken über Möglichkeiten gemacht, wie man klarkommen könnte – diese Art „Werkzeugkasten“ ist sicher nicht vollständig, aber mal ein Anfang.

Werkzeugkasten
Bereit sein und nicht blauäugig
Die Bibel fordert uns auf, bereit zu sein. Siehe die Geschichte von den Jungfrauen und dem Bräutigam (Matthäus 25,1-13). Wir wissen auch nicht wann es sein wird (Matthäus 24,36). Sind wir bereit, wegzugehen, wenn Gott uns wegführt? Sind wir bereit zu helfen? Würden wir unseren Besitz aufgeben? Haben wir die Augen offen für die Wahrheit oder verschließen wir sie? Nur so zum Nachdenken…
Rechte kennen und nicht alles hinnehmen
Was wir selbst erlebt haben und erleben ist: Menschen behaupten, die Gesetze/ Bestimmungen/ etc. seien so. Und man dürfe dieses und jenes nicht. Aber nur weil jemand sagt, es steht in dem oder dem Paragraphen, heißt das nicht, dass das so ist. Deshalb sollten wir unsere Rechte (und Pflichten) kennen und dürfen sie auch äußern. Was letztendlich draus wird, kann man nicht sagen, denn einen System können Rechte auch egal sein. Was wir aber wissen dürfen: Gott wird am Ende alle Menschen richten und für Gerechtigkeit sorgen!
denn er kommt, um die Welt zu richten. Sein Urteil über die Völker ist unbestechlich und gerecht.
Psalm 98,9 (HfA)
Wesentliches und keine unnützen Dinge
Durch die Bibel wissen wir, was Gut und Böse ist, was richtig und falsch ist, was uns nützt und was uns schadet, was wichtig und was unwichtig ist. Deshalb müssen wir in ihr forschen. Wir kennen Gottes Standpunkte und können sie zu unseren machen. Ich denke, wir sollten unseren Blick vom nutzlosen Tand der Welt hin zu Gott lenken. Von ihm bekommen wir die nötige Ruhe und die nötige Kraft, üble Situationen durchzustehen. Das Fernsehprogramm oder PC-Spiele oder Alkohol werden uns dabei nicht helfen. Kaufen wir unsere Zeit aus – Carpe Diem (Epheser 5,16/ Kolosser 4,5)! Machen wir was aus unserem Leben, das uns, das Gott und unseren Mitmenschen hilft! Unsere Ruhezeiten dürfen wir uns trotzdem gönnen…
Vernetzt sein und nicht alleine kämpfen
Ich denke, dass es sehr gut ist, die richtigen Leute zu kennen. Mit Christen Kontakt zu pflegen. Sich vielleicht auch zu überlegen, wie man kommunizieren kann, wenn alles überwacht wird (technisch ist diese Überwachung problemlos möglich). Es ist wichtig, dass wir einander helfen (Gemeinde, Familie, Glaubensgeschwister in aller Welt) – praktisch sofern möglich und auch im Gebet – die Vernetzung mit Gott quasi. Er ist die Quelle unserer Weisheit und unserer Kraft.
Vernünftig sein und nicht konfus
Soll heißen: Nicht kopflos und aufgeregt herumrennen wir die Hühner, sondern cool bleiben. Wir haben einen Geist der Kraft und der Besonnenheit bekommen (2.Timotheus 1,7). Das heißt: informieren – richtig informieren – nachdenken. Nicht auf Gerüchte hereinfallen. Mit Gottes Wort und unserem Verstand prüfen. Umsichtig Handeln. Nicht alles ist wahr und richtig, was wir lesen, sehen, hören.
Lassen wir uns nicht verrückt machen und bleiben/ werden wir gelassen. Vielleicht muss man sich für manche Situationen ein dickeres Fell zulegen und darf sich nicht provozieren und zu irgendwelchen Aussagen hinreißen lassen, die vielleicht nicht gut sind.
Vorsichtig, aber nicht verleugnen
Das soll heißen, dass wir lernen müssen, wann wir besser den Mund halten und wann wir unsere Meinung kundtun. Es gibt Situationen, da nützt alles Reden nichts. Ich meine damit nicht, dass wir Jesus verleugnen sollen, denn dann wird er uns auch nicht kennen (2. Timotheus 2,12). Es kann manchmal besser sein, die Situation anders zu nutzen oder einen anderen Augenblick zu wählen, um unseren Standpunkt klarzumachen. Wir müssen nicht unbedingt noch provozieren und die anderen noch mehr aufstacheln. Doch wenn wir was ändern können/ müssen oder anderen Menschen helfen können, machen wir den Mund auf!
Weitergehen und nicht den Schwanz einziehen
Wir haben unseren Weg mit Gott. Bleiben wir auch angesichts von Widerständen treu. Wie Mose als hinter ihm der Pharao heranstürmte und vor ihm das Meer war – er hat weiter auf Gott vertraut. Ja, es gibt Schwierigkeiten. Ja, manchen Situationen scheinen aussichtslos. Aber schauen wir auf Gott, wenn wir unser Rotes Meer durchschreiten und nicht auf die viele Meter hohen Wasserwände!
Ohne dieses Vertrauen auf Gott, würden wir es alle nicht durchstehen können. Doch wenn wir durchgehen, gehen wir Gottes Weg, der zum Leben führt. Gott ist unser Fels in der Brandung.
Weiter arbeiten und nicht verzagen
Trotz allem ist es unsere Aufgabe, den Menschen von Gott zu erzählen (Matthäus 28,18-20, Missionsbefehl). Egal in welcher Form. Wie die Ernte aussehen wird, wissen wir nicht. Aber säen müssen wir. Besonders in dieser Zeit, in der der Glaube an Jesus in unseren Heimatländern immer weniger wichtig wird. Gott schaut gottlosem Treiben nicht einfach zu – Er wird richten. Zudem ist es eine logische Konsequenz der Gottesferne, wenn Werte verloren gehen und das Böse überhandnimmt.
Unsere andere Aufgabe ist, Gott und die Menschen zu lieben (Markus 12,30+31). Auch wenn uns mancher vielleicht blöd kommt uns etwas antut. Wenn der andere gemein ist oder uns gar hasst. Liebe deine Feinde. Lassen wir unser Tun und Reden von der Liebe leiten (was nicht immer einfach ist)!
Vertrauen und nicht Angst
Vertrauen wir auf Gottes Führung. Er kennt unseren Weg. Gehen wir seinen Weg, ist es gut für uns. Diese Wege sind – das wissen wir von Berichten von Glaubensgeschwistern aus aller Welt – nicht leicht, manchmal schmerzhaft und sogar tödlich. Paulus schreibt:
Denn ihr habt mit den Gefangenen gelitten und den Raub eurer Güter mit Freuden erduldet, weil ihr wisst, dass ihr eine bessere und bleibende Habe besitzt. Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.
Hebräer 10,34-36 (HfA)
Wir können das Richtige aus Gottes Kraft tun und Gott wird sich nicht lumpen lassen. Wir sollen uns nicht vor denen Fürchten, die den Leib töten können (Matthäus 10,28).
Wir sollen uns auch keine Sorgen machen, was wir sagen sollen, wenn wir in Not sind:
Wenn sie euch in den Synagogen vor Gericht zerren oder ihr vor Richtern und Machthabern verhört werdet, dann sorgt euch nicht darum, was ihr sagen oder wie ihr euch verteidigen sollt! Denn der Heilige Geist wird euch zur rechten Zeit das rechte Wort geben.«
Lukas 12,11+12 (HfA), siehe auch Matthäus 10,19
Auch wenn der Feind miese Mittel anwendet, erpresst oder unter Druck setzt, müssen wir uns nicht ängstigen. Paulus schreibt, wir sollen auch ertragen können, denn die Bedrängnis bringt Geduld, was Bewährung und Hoffnung bringt (Römer 5,3-5).
Keine Sorge
Bei alldem, was ich jetzt gesagt habe, soll es nicht darum gehen, Panik zu schüren. Ich will auch nicht sagen, dass wir uns ständig Sorgen machen sollen! Jeder Tag hat seine eigenen Sorgen (Matthäus 6,34) und alle Sorgen dürfen wir auf Jesus werfen (1. Petrus 5,7).
Ich möchte nur, dass wir uns bewusst sind, dass wir in einer Zeit leben, in der Verfolgung von Christen in anderen Teilen der Welt stattfindet und dass sie bei uns genauso möglich sein kann. Darauf sollten wir vorbereitet sein.
Jesus bereitet seine Jünger auch vor – siehe Johannes 16. Und von dort ist der Vers, den ich euch mitgeben möchte:
Dies alles habe ich euch gesagt, damit ihr durch mich Frieden habt. In der Welt werdet ihr hart bedrängt, aber lasst euch nicht entmutigen: Ich habe diese Welt besiegt.
Johannes 16,33 (HfA)
Gottes Segen!
Genau so ist es. Ich kenne das nur zu gut. Es ist unerträglich geworden. Die Manipulationen von den anscheinend maßgeblichen Stellen greifen voll. Durch die gesamte Gesellschaft. Die Menschen laufen wie die Lemminge und haben keinen Anspruch mehr auf die eigene Meinung. Wer anders denkt wird in Sekundenschnelle diffamiert… egal ob Mann ob Frau, selber denken das macht schlau. Gottes Segen.
Grundsätzlich stimme ich Ihnen zu. Ob uns allerdings der Segen imaginärer Götter weiterhilft, bezweifle ich. Mit dem frommen Spruch, auch noch “die andere Wange” hinzuhalten, ist es wohl nicht mehr getan, vor allem wenn die Pfaffen (mehr sind sie für mich nicht) sich grössten Teils einreihen in die Reihe der willigen Vollstrecker des Unrechts. Ich brauche keinen Gott, ich gebrauche meinen Verstand. Aber wenn es Ihnen hilft, dann sei es so.