Die Arche Noah

Es war im 600. Lebensjahr von Noah, am 17. Tag des 2. Monats. Alle Quellen in der Tiefe brachen auf, und die Schleusen des Himmels öffneten sich. Vierzig Tage und vierzig Nächte regnete es in Strömen.

1.Mose 7,11+12 (HfA)

Kaum eine Geschichte aus der Bibel ist bekannter als die von Noah und der Arche. Nette Story, könnte man meinen. Aber das soll wirklich so gewesen sein!?!? Kann ja nicht sein! Schauen wir mal…

Bau dir ein Schiff, die Arche! Mach es aus festem Holz und dichte es von innen und außen mit Pech ab! Drei Stockwerke soll es haben und jedes Stockwerk mehrere Räume. Es muss 150 Meter lang, 25 Meter breit und 15 Meter hoch sein. Setz ein Dach darauf, das einen halben Meter hoch ist, und bau an einer Schiffsseite eine Tür ein! Denn mein Plan steht fest: Mit einer großen Flut werde ich die ganze Erde überschwemmen, so dass Mensch und Tier darin umkommen. Kein Lebewesen soll verschont bleiben. Aber mit dir will ich einen Bund schließen: Geh mit deiner Frau, deinen Söhnen und Schwiegertöchtern in die Arche! Nimm von allen Tieren jeweils zwei mit hinein, ein Männchen und ein Weibchen, damit keine Tierart ausstirbt. Von jeder Art der Vögel, des Viehs und aller anderen Landtiere soll ein Paar mit ins Schiff kommen, damit sie alle erhalten bleiben. Leg genug Vorräte an, dass es für euch und die Tiere ausreicht!« Noah führte alles genau so aus, wie Gott es ihm aufgetragen hatte.

1.Mose 6,14-22 (HfA)

Fakten

Noah war weder Fischer noch Bootsbauer. Dennoch bekam er von Gott die Anweisung eine Arche zu bauen – weil er Gott nachfolgte.

Die Maße der Arche sind perfekt austariert, so dass sie extrem seefest ist, sie stabil im Wasser liegt und es sich komfortabel “reisen” ließ. (vgl. Das sonderbarste Schiff der Weltgeschichte von Prof. Dr. Werner Gitt)

Noah baute 120 Jahre an der Arche.

Von allen Vögeln und Landtieren kamen jeweils ein Paar in die Arche; von den reinen Tieren sieben. Innerhalb von 7 Tagen hatte Gott alle geeigneten Tiere bei der Arche versammelt.

Nur acht Menschen waren in der Arche.

Es regnete 40 Tage und Nächte; die Quellen der Tiefe brachen auf.

Das Wasser stand dann 110 Tage über den höchsten Gipfeln der Erde. Alle Landlebewesen starben.

Die Flut dauerte 371 Tage.

Fragen

Welche Fragen kommen Dir, wenn Du den Bericht liest?

Vielleicht solche, wie…

Was sind die Quellen der Tiefe?

Vermutlich sind das unterirdische Wasserreservoire, die aufbrachen. Wenn das passiert, ist es leicht vorstellbar, dass dadurch starke geologische Veränderungen der Erdoberfläche stattfinden – begleitet von Erdbeben und Vulkanausbrüchen. So kann sich das Bild der Erdoberfläche komplett gewandelt haben.

War wirklich die ganze Welt mit Wasser bedeckt? Wie kann das gehen?

Vermutlich war die Erdoberfläche vor der Sintflut komplett anders. Es gab wohl eine Landmasse (siehe 1.Mose 1) und die Berge müssen ja keine Achttausender gewesen sein gewesen sein. Es gab eine Art Wassergürtel am Himmel (ebenfalls in der Schöpfungsgeschichte zu lesen). Mit den Quellen der Tiefe zusammen summiert sich das auf die heutige Wassermenge auf der Erde. Wenn man nun die gesamte Erdoberfläche samt Kontinenten einebnet, ergibt das eine durchschnittlich Meeres”höhe” von etwa -2.400 Metern. Das heißt, es ist genug Wasser vorhanden, um alles zu bedecken…

Wie haben all die Tiere in der Arche Platz gehabt?

Wenn man sich den Schöpfungsbericht ansieht, steht dort, dass die Tiere nach “ihrer Art” geschaffen sind. Gott hat also nicht nur eine EINE Pflanzenart und EINE Tierart geschaffen, aus denen sich alles entwickelt hat, sondern verschiedene. Der biblische Artbegriff ist allerdings nicht unbedingt identisch mit dem heutigen. Es spricht vieles dafür, dass in 1.Mose 1 Schöpfungsgruppen bzw. Grundtypen gemeint sind. Dann ist die Lage recht relativ übersichtlich. D.h. aus den Hühnervögeln können sich verschiedene Rassen und biologische Arten entwickeln (wurde ja vor vielen Jahren z.B. bei den Darwinfinken auf den Galapagosinseln festgestellt – siehe Charles Darwin; es braucht keine Millionen Jahre…)

Heute gibt es ca. 64.000 Wirbeltierarten, von denen etwa 32.000 Fischarten sind. Das sind ca. 5.000 Gattung bzw. 1.015 Familien. Nimmt man die Wirbellosen dazu, ist man bei etwa 1,4 Millionen Arten, wobei viele von ihnen erstens klein sind und zweitens nicht unbedingt in die Arche mussten. Von ihnen gibt es 5.090 Familien. Das heißt- wenn man die Paare noch berücksichtigt – kommt man auf etwa 16.000 Tiere, die in die Arche mussten. Zudem sind die meisten Tierarten nicht übermäßig groß. (Quelle: Die Arche Noah – Mythos oder Wahrheit, S. 95-106)

Die Arche war – je nach dem, welches Maß man für die Elle annimmt – zwischen

  • 138 – 162 m lang
  • 22 – 27 m breit
  • 13,2 – 16,2 m hoch

Daraus ergibt sich eine Fläche (bei Decks) von 9.108 bis 13.122 m²und ein Volumen von 40.075 bis 70.859 m³ – die Arche war keine kleine Nussschale, aus der die Giraffen ihre Hälse rausstrecken mussten! (Quelle: Die Arche Noah – Mythos oder Wahrheit, S. 72)

Rein rechnerisch ist genug Platz…

Woher hatte Noah die Fähigkeit, die Arche zu bauen?

Hatte er wohl nicht – letztendlich bekommt er von Gott die genauen Anweisungen, was er zu tun hat. Die perfekten Maße, wie das Schiff gestaltet sein soll, welches Holz er nehmen soll (Goferholz, vgl. 1.Mose 6,14 in der ELB), wie er es abdichten soll und so weiter. Außerdem hat man in 120 Jahren viel Zeit, sich zu überlegen, wie die Tiere versorgt werden können und wie man das Schiff gut aufteilt. Und sicherlich war Noah die ganze Zeit mit Gott in Kontakt.

Das sind nur ein paar Fragen, über die man Nachdenken kann. Vieles wird in dem Buch Die Arche Noah – Mythos oder Wahrheit erörtert. Ich kann das hier nur oberflächlich ankratzen.

Gedanken

Glaube!

Natürlich kann man sich diesem Bericht naturwissenschaftlich nähern und meiner Meinung nach ist es auch plausibel, dass sich alles so zugetragen hat, wie in 1. Mose 6-9 steht. Mir hilft der naturwissenschaftliche Ansatz jedenfalls weiter, weil ich so viele Dinge besser verstehen kann und manchen Zweifeln den Wind aus den Segeln nehme. Allerdings ist es noch einfacher, wenn man Gott vertraut und Seinem Wort Glauben schenkt. Das gefällt Gott. Denn ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen (Hebräer 11,6).

Gottes Versprechen

Nach der Sintflut schließt Gott mit Noah einen Bund:

Und das ist mein Versprechen: Nie wieder werde ich eine so große Flut schicken, um die Erde und alles, was auf ihr lebt, zu vernichten.« Weiter sagte er: »Diesen Bund schließe ich mit euch und allen Bewohnern der Erde, immer und ewig will ich dazu stehen. Der Regenbogen soll ein Zeichen für dieses Versprechen sein.

1. Mose 9,11-13 (HfA)

Gott will die Erde nicht mehr mit einer Flut vernichten. Dafür steht der Regenbogen. Es wird eines Tages ein Ende der Welt geben, aber dann ist es wirklich zu Ende – Jesus kommt wieder und es wird einen neuen Himmel und eine neue Erde geben. Das ist in der Offenbarung nachzulesen.

Jahreszeiten

Solange die Erde besteht, soll es immer Saat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht geben.

1.Mose 8,22 (HfA)

Wenn man diesen Vers genau liest, kommt man auf zwei Dinge:

  1. Die Welt wird sich weiterdrehen, egal was kommt. Bis ans endgültige Ende. Es wird zu Essen geben, der Kreislauf funktioniert. Egal, was wir Menschen tun. Auch wenn manche meinen, wir seien die letzte Generation. Nicht wir Menschen, sondern Gott legt das Ende fest.
  2. Seit der Sintflut gibt es wohl Jahreszeiten – anfangs mit einem Kontinent und dem Wassergürtel in der Atmosphäre klingt es sinnig, dass vor der Sintflut das Klima recht gleichmäßig war.

Keine Vegetarier mehr

Vor der Sintflut waren alle Menschen und Tiere Vegetarier:

Dann sagte er (d.h. Gott, Anm. d. A.): „Seht, als Nahrung gebe ich euch alle Pflanzen, die Samen tragen, und die Früchte, die überall an den Bäumen wachsen; aber die Vögel und Landtiere sollen Gras und Blätter fressen.“

1.Mose 1,29-30 (HfA)

Das hat sich nach der Sintflut geändert…

“Alle Tiere auf der Erde, alle Vögel am Himmel und alle Fische im Meer werden sich vor euch fürchten müssen, denn ich gebe sie in eure Hand. Von jetzt an könnt ihr euch von ihrem Fleisch ernähren, nicht nur von den Pflanzen, die ich euch als Nahrung zugewiesen habe. Aber esst kein Fleisch, in dem noch Blut ist, denn im Blut ist das Leben.”

1.Mose 9,2-4 (HfA)

Entscheidung

In den Tagen Noahs ging es furchtbar auf der Erde zu, weil die Menschen nichts mehr von Gott wissen wollten:

Der HERR sah, dass die Menschen voller Bosheit waren. Jede Stunde, jeden Tag ihres Lebens hatten sie nur eines im Sinn: Böses planen, Böses tun.

1.Mose 6,5 (HfA)

oder

Die übrige Menschheit aber war vollkommen verdorben, die Erde erfüllt von Gewalt. Wohin Gott auch sah: Überall herrschte Unrecht, denn die Menschen waren alle vom rechten Weg abgekommen.

1.Mose 6,11+12 (HfA)

Daher wird Gott sehr zornig und wird alle Menschen bis auf Noah und seine Familie durch die Sintflut vernichten. Jesus sagt in Lukas 17,26, dass es wieder so wie in den Tagen Noahs sein wird, wenn Er wiederkommt. Die Menschen wollen von Gott nichts mehr wissen. Sie leben, essen, trinken, heiraten, machen Geschäfte, aber Gott ist ihnen völlig egal. Daraus resultiert, dass sich das Böse ausbreitet und sich die Menschen gegenseitig die übelsten Dinge antun.

Eine Stadt blüht auf durch den Segen, den ehrliche Menschen bringen; aber die Worte der Gottlosen sind ihr Untergang.

Sprüche 11,11 (HfA)

Je mehr gottlose Menschen, desto mehr Verbrechen.

Sprüche 29,16a (HfA)

Es ist nicht gut, wenn sich der Mensch von Gott entfernt!

Wie sieht es bei Dir aus? Ist Dir Gott egal? Oder folgst Du Ihm nach? Über kurz oder lang wirst Du eine Entscheidung treffen müssen. In diesem Fall ist keine Entscheidung auch eine Entscheidung. Du kannst entweder auf Gott hören, Jesus nachfolgen und wirst gerettet wie Noah vor der Flut, oder Du bist einer der Menschen, die auf der Verliererseite stehen. Das klingt sehr hart, aber Jesus sagt ganz klar: Der einzige Weg zu Gott führt über Ihn (Johannes 14,6).

Bitte nimm dieses Geschenk Gottes an und vertraue Ihm Dein Leben an!

Vielen Dank für’s Lesen und Gottes Segen!

Weitere Bibelstellen mit Bezug auf Noah

Auf SalzUndLicht

Einige Gedanken zum Thema Regenbogen.

Wer noch genauer nachforschen möchte, dem seien folgende Bücher empfohlen

  • Für einen allgemeinen Überblick: Die Arche Noah – Mythos oder Wahrheit von Dr. Stefan Drüke, ISBN 978-3-89287-625-0, CSV Hückeswagen
  • Wer es gerne technisch mag: Das sonderbarste Schiff der Weltgeschichte von Prof. Dr. Werner Gitt, als PDF-Download verfügbar; die Printausgabe gibt es hier.

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