Nummer 5: Die 10 Gebote

Der Berg Sinai war in dichten Rauch gehüllt, denn der HERR war im Feuer herabgekommen. Rauch stieg auf wie aus einem Schmelzofen, und der ganze Berg bebte. Das Horn ertönte immer lauter. Mose redete, und Gott antwortete ihm mit lauter Stimme. So kam der HERR herab auf den Gipfel des Berges Sinai. Von dort rief er Mose zu sich, und Mose stieg auf den Berg.

2.Mose 19,18-20 (HfA)

Um was geht es?

Vor ca. 3500 Jahren hat Gott Mose die Zehn Gebote auf dem Berg Sinai nach der Flucht der Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten persönlich gegeben. Es sind Gebote, die das Zusammenleben des Volkes mit Gott und den Menschen untereinander regeln sollen. Zehn Gebote, an die sich das Volk halten soll und die eigentlich ausreichen, dass Menschen in Frieden mit Gott und Mitmenschen leben können. Heute nicht mehr vorstellbar, wenn wir allein bedenken, wieviele Artikel schon das deutsche Grundgesetz hat…
Gott macht das nicht, um das Volk zu ärgern oder zu unterdrücken, sondern weil Er erstens heilig ist und Ihm die Ehre gebührt (Gebote 1-3) und zweitens, weil sie gut für die Menschen sind und sie vor Schaden und Streit bewahren (Gebote 4-10). Die Gebote sind zwar schon uralt, doch haben sie nichts an ihrer Aktualität verloren. Die Menschheit ändert sich offensichtlich nicht. Sogar Jesus hebt sie nicht auf, sondern stellt ihre Wichtigkeit heraus:

»Meint nur nicht, ich sei gekommen, das Gesetz und die Worte der Propheten aufzuheben. Nein, ich will sie nicht aufheben, sondern voll zur Geltung bringen!

Matthäus 5,17 (HfA)

Zwei Bibelstellen fassen die Gebote gut zusammen:

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.« Dies ist das große und erste Gebot. Das zweite aber ist ihm gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.«

Matthäus 22,38+39 (ELB)

Der HERR hat euch doch längst gesagt, was gut ist! Er fordert von euch Menschen nur eines: Haltet euch an das Recht, begegnet anderen mit Güte, und lebt in Ehrfurcht vor eurem Gott!

Micha 6,8 (HfA)

Alles in allem will Gott, dass wir Menschen mit Ihm und untereinander in Frieden leben – dafür sind die 10 Gebote da. Keine unterdrückenden Mauern, sondern helfende Leitplanken.

P.S.: Die Zählung der Gebote ist manchmal unterschiedlich – je nach Konfession. Aber das soll nicht stören und ändert nichts am Inhalt. Wir halten uns hier an Luther.

Die Gebote im Einzelnen

Erstes Gebot: Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. Du sollst dir kein Bildnis machen und anbeten.

Gott verlangt von uns, dass wir uns nur Ihm unterwerfen. Dass Er das Wichtigste in unserem Leben ist. Nicht die Familie, der Beruf, das Geld, das Hobby, das Auto, die Umwelt,… Gott ist ein eifersüchtiger Gott, der Gehorsam fordert. Er will die Nummer 1 in Deinem Leben sein.

Zweites Gebot: Du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen.

Soll heißen, wir sollen Gottes Namen respektieren. Ihn nicht für unsere Zwecke missbrauchen, um unseren Willen durchzusetzen: “Gott hat mir gesagt, du sollst…”. Wir sollen ihn nicht leichtfertig aussprechen “Ach du lieber Gott” oder zum Fluchen verwenden. Gott ist heilig. Sein Name ist heilig. Wir missbrauchen ja auch nicht den Namen unseres Chefs (und der ist ja nicht mal heilig).

Drittes Gebot: Du sollst den Feiertag heiligen.

Gott ruhte am siebten Tag nach der Erschaffung der Welt. Und wenn selbst Er das tut, heißt das für uns Menschen: Es tut auch uns gut! Wenn wir ständig mit 100% durch’s Leben hasten, sind wir irgendwann platt. Wir brauchen unsere Ruhe. Besonders in dieser hektischen Welt. Das ist ein Aspekt. Der andere ist: Nimm Dir bewusst an einem Tag der Woche Zeit für Gott. Es muss nicht ausgerechnet der Sonntag sein. Manche Menschen müssen sonntags arbeiten. Aber räume Dir Zeit ein, um Deine Beziehung zu Gott zu pflegen. Es wird Dir gut tun!

Viertes Gebot: Du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Land, dass dir der Herr, Dein Gott geben wird.

Deine Eltern haben Respekt verdient. Deine Mutter hat Dich zur Welt gebracht. Zusammen mit ihr hat Dich Dein Vater großgezogen. Eltern nehmen viel Mühe auf sich, tun alles für ihre Kinder. Scheuen keine Kosten. Stecken zurück und stellen ihre Interessen hinten an. Wer selbst Kinder hat, weiß wovon ich spreche. Dafür sollst Du ihnen Respekt zollen – auch wenn sie nicht immer alles perfekt machen. An dieses Gebot ist sogar eine Verheißung geknüpft: Ein langes Leben. Ich weiß, dass besonders heute die Familien nicht ideal sind und auch schlimme Dinge in Familien passiert sind und passieren. Das ist furchtbar und Gott wünscht sich das nicht für uns. Er hat Gutes im Sinn. Wenn wir selbst schlimme Eltern hatten, versuchen wir selber, bessere Eltern zu sein und durchbrechen wir den Teufelskreis. Denn nichts anderes ist das. Helfen wir unseren Kindern, dass sie uns respektieren können und versuchen wir unseren Eltern zu vergeben.

Fünftes Gebot: Du sollst nicht töten.

Das menschliche Leben ist von Gott geschaffen und ihm heilig. Dieses Gebot schützt uns vor uns selbst: Homo homini lupus est. Der Mensch ist des Menschen Wolf. Im Prinzip ist es klar, was zu tun ist. Jetzt denkst Du: Ich hab doch noch niemand getötet, also bin ich fein raus. Aber: Jesus verlangt von uns sogar, dass wir unsere Feinde lieben sollen (auf SalzUndLicht) und Er verschärft dieses Gebot noch (Matthäus 5,21-22). Mord geschieht bereits durch üble Gedanken und Worte. Wie sieht’s jetzt aus? Schuldig? Ich schon! Aber es gibt immer eine Gelegenheit besser zu werden. Wenn wir unsere Mitmenschen lieben, dann werden wir dieses Gebot halten können.

Sechstes Gebot: Du sollst nicht ehebrechen.

Die Ehe steht unter dem ganz besonderem Schutz Gottes. Er hat sie sich ausgedacht als Gemeinschaft zwischen Mann und Frau. In der geschützt Kinder groß gezogen werden können. Die zusammenhält. Die Familie ist die Keimzelle der Gesellschaft. Und alles was schädlich für die Familie ist, ist letztendlich schädlich für die Menschheit. Wenn die Ehe gebrochen wird, sprich einer der Ehepartner geht fremd, ist das verletzend, zerstört Vertrauen und hat das Potential, die Familie zu zerstören. Jeder Mann soll seine Frau lieben und respektieren und jede Frau ihren Mann. Wenn beide das tun, funktioniert die Beziehung und wird wunderbar. Es lohnt sich Zeit zu investieren. Jesus selbst warnt schon vor unseren Gedanken, denn dort geht es los mit dem Ehebruch:

Doch ich sage euch: Schon wer eine Frau mit begehrlichen Blicken ansieht, der hat im Herzen mit ihr die Ehe gebrochen.

Matthäus 5,28 (HfA)

Für Männer ist das sicherlich nicht leichter geworden in Zeiten der leicht zugänglichen Pornografie in den Medien…

Siebtes Gebot: Du sollst nicht stehlen.

Ist vermutlich das am einfachsten zu verstehende Gebot. Dem anderen sein Eigentum nicht wegnehmen. Wer will das schon selbst erleben? Es gibt aber noch mehr zu bedenken: Ich kann dem Arbeitgeber Zeit stehlen, indem ich ständig während meiner Arbeitszeit privat telefoniere. Ich bestehle den Staat, wenn ich Steuern hinterziehe. Ich stehle, wenn ich illegal Filme runterlade oder durch Erpressung etwas bekomme. Man könnte wirtschaftlich verantwortungsvolles Handeln mithineinnehmen: Ich zahle faire Preise für Produkte bzw. biete ich etwas an, verlange ich keine Wucherpreise. Man entschädigt, wenn man fremdes Eigentum beschädigt hat. Stehlen tut man, weil man etwas möchte, was jemand anderes hat – aus Neid (die wenigsten stehlen hierzulande aus Not). Mit Neid beschäftigen sich die Gebote 9 und 10.

Achtes Gebot: Sag nichts Unwahres über deinen Mitmenschen!

Eigentlich auch klar. Lügen ist, wenn man falsche Tatsachen in Umlauf bringt. Oder einen Teil der Wahrheit weglässt. Eine kleine Notlüge ist nicht schlimm? Doch, auch das ist lügen. Eine Beziehung, eine Gesellschaft ist nur dann von Vertrauen geprägt, wenn man dem anderen glauben kann, was er sagt. Das erleichtert das Leben enorm. Zudem sagt Jesus: Der Teufel ist der Vater der Lüge (Johannes 8,44). Das heißt: Bei Lügen ist nichts Gutes dabei. Sagen wir die Wahrheit, auch wenn es manchmal schwerfällt oder Fingerspitzengefühl erfordert.

Neuntes und zehntes Gebot: Du sollst nicht begehren, was deinem Mitmenschen gehört: weder sein Haus noch seine Frau, seinen Knecht oder seine Magd, Rinder oder Esel oder irgendetwas anderes, was ihm gehört.

Anscheinend kennt Gott das Herz der Menschen und widmet auch dem Neid einen Platz in den 10 Geboten. Neid ist etwas Übles und kann uns dazu bringen, Dinge zu tun, die wir vielleicht nicht wollen. Neid kann zum Stehlen, zum Ehebruch oder gar zum Mord führen. Deshalb ist es gut, mit dem zufrieden zu sein, was man hat und dafür Gott dankbar zu sein. Ausführlicheres findest du hier: Das Gras in immer grüner… und Dankbarkeit.

Challenge der Woche

  1. Was wäre, wenn es keine Gebote, Gesetze und Regeln geben würde? Wie würde die Welt aussehen?
  2. Wie wäre die Welt, wenn sich alle an die 10 Geboten halten würden?
  3. Geh die Gebote mal in Ruhe durch – wo liegen Deine Fehler? Wo musst Du was bereinigen?

Bibelverse zum Nachdenken

Büchertipps

  • Zehn gute Gründe für Gott: Die Zehn Gebote in unserer Zeit von Stephan Sigg (eher für Jugendliche)


3 Gedanken zu “Nummer 5: Die 10 Gebote

Kommentar verfassen