
Hast Du Dich schon mal gefragt, was die Eisenbahn, ein Walfänger und ein totkranker Mann miteinander zu tun haben?
Ich schon 😉.



15. Mai 2022, 15:47 Uhr. Kevin rennt keuchend durch die Bahnhofshalle. Gleis 4! Wo ist Gleis 4? Hier ist erst die 22. Mist. Wann fährt der Zug? Zwei Minuten. Mann. Warum ist das jetzt 24?!? Andere Richtung! Er rennt schneller und schneller. Zum Glück ist nicht viel los. 10, 8, 6! Gleich die Vier! Als er ankommt, sieht er den letzten Wagon gerade den Bahnhof verlassen.
15. Mai 1826, nach dem Sonnenstand ist es etwa vier Uhr Nachmittag. Sir Kevin Lord of Westershire sitzt auf einer kleinen Palmeninsel mitten in der Südsee fest. Sein Walfänger ist im Sturm untergegangen. Er konnte sich – vermutlich als einziger – auf die kleine Insel retten. Nachdem sich der Sturm gelegt hat, birgt er so viel wie möglich an Material und Proviant. Sogar zwei ertrunkene Kameraden werden angeschwemmt, die er bestattet. Tja. Jetzt ist er hier und keiner zuhause weiß, wo. Er beschließt, mehrere Nachrichten in Flaschen zu versiegeln und an verschiedenen Stellen ins mehr zu werfen und der Strömung zu überlassen. Fünfzehn Jahre später kommt tatsächlich ein Rettungsschiff an. Sie finden nur noch ein ausgeblichenes Skelett und Reste eines Lagers.
15.Mai 2038, 18:29 Uhr. Kevin Meyer liegt zuhause im Bett. Er hat Krebs im Endstadium. Er will nicht im Krankenhaus sterben. Er möchte seine Liebsten um sich haben. So hat er es in der Patientenverfügung festgelegt. Doch vor einigen Wochen kam plötzlich ein Schlaganfall dazu und seitdem kann er nicht mehr sprechen und schreiben. Seine Gedanken kreisen. „Michael, mein Sohn. Es tut mir so leid, was ich dir angetan habe. Ich wollte mich entschuldigen bei Dir. Doch Du verstehst es nicht, was ich dir mit meinen Blicken mitteilen will. Es ist zum Verzweifeln! Und Dir, liebste Jasmin hab ich nie oft genug gesagt, dass ich dich liebe! Zu oft versucht, aber nie kam es über meine Lippen. Ich und Gefühle ausdrücken…Wenigstens seid ihr alle da. Jasmin, Michael. Ich fühl mich müde, sehr müde. Ich muss schlafen.“ Aufgewacht ist Kevin nicht mehr.

Doch dann ist es zu spät (Die Ärzte, Zu spät)
Zu spät. Irgendwann im Leben ist es zu spät. Der Zug verpasst. Die Nachricht nicht rechtzeitig angekommen. Wichtige Dinge nicht gesagt.
In unserer hektischen Zeit ist das Thema „zu spät“ allgegenwärtig. Termine, Absprachen, Deadlines, Fahrpläne, Onlinekalender, das Smartphone bestimmen unsere Zeiteinteilung. Es bleibt nicht viel übrig, um innezuhalten. Viele können das nicht mehr. Nicht mal mehr genug Schlaf bekommen die meisten. Das ist nicht gesund.
Nimmst Du Dir für die wichtigen Dinge im Leben genügend Zeit? Wenn Du frei entscheiden könntest, was würdest Du mit Deiner Zeit anfangen? Und hast Du schon mal über das Ende nachgedacht? Dein Lebensende hier auf dieser Welt? Wir klammern den Tod aus unseren Überlegungen gerne aus. Er passt nicht in unsere Zeit, die sich an Produktivität und Leistung misst. Wer denkt schon gern ans Sterben? Manchmal wird man dazu gezwungen, aber freiwillig? Weißt Du, wo Du hingehst, wenn Deine Lebenszeit zu Ende ist? Was ist eigentlich der Sinn des Ganzen?
Das sind knackige Fragen, die ans Eingemachte gehen. Ich kann Dir die Beantwortung nicht abnehmen. Das musst Du selbst.

Der Zug ist abgefahren
Zurück zur ersten Geschichte. Kevin und der Zug. Wenn der Zug weg ist, ist er weg. Egal, ob Du 30 Sekunden zu spät ans Gleis kommst oder 20 Minuten. Du bist zu spät.
Genauso ist es mit Gottes Geboten. Selbst wenn wir niemals morden, nicht die Ehe brechen, reicht es aus, wenn wir doch mal was gestohlen haben. Wir haben Gottes Gesetz gebrochen:
Es hilft dann nichts, wenn ihr alle anderen Gebote Gottes genau einhaltet. Wer nämlich auch nur gegen ein einziges seiner Gebote verstößt, der hat gegen alle verstoßen und das ganze Gesetz übertreten.
Jakobus 2,10+11 (HfA)
Denn Gott, der gesagt hat: »Du sollst nicht ehebrechen!«, der hat auch bestimmt: »Du sollst nicht töten!« Wenn du nun zwar nicht die Ehe brichst, aber einen Menschen umbringst, so hast du damit dennoch das ganze Gesetz übertreten.
Ich finde, der Zug ist ein gutes Bild dafür. Jeder von uns hat sicherlich schon mal den Zug, den Bus oder das Flugzeug verpasst. Und jeder hat in seinem Leben schon mal eines der Zehn Gebote übertreten und wird dadurch schuldig vor Gott. Wir haben das Ziel verfehlt bzw. wir sind zu spät. Das soll jetzt nicht heißen, dass wir uns nicht bemühen sollten, Gottes Gebote zu halten, weil wir es eh nicht schaffen können. Nein. Jeder wird in eine Situation kommen, in der er fällt. Doch für Gott ist die Sünde eine ernste Sache. Er kann sie nicht einfach ignorieren und sagen „Ja mei, war halt Pech. Das passt schon.“ Im Gegenteil. Für die Sünde ist ein Opfer notwendig, um sie zu tilgen. In früheren Zeiten wurden in Israel nach Gottes Anweisungen Böcke, Rinder, usw. geopfert, um die Verfehlungen des Volkes Israel zu tilgen. Das war immer wieder notwendig.
Doch Gott war sich nicht zu schade – und das ist die Gute Nachricht für uns – Seinen Sohn Jesus auf die Welt zu schicken. Und Er hatte einen Plan, wie für die Sünde ein für alle Mal bezahlt werden konnte: Durch das Blut Seines Sohnes. Jesus ist für uns gestorben, damit wir leben können!
Gottes Liebe zu uns ist für alle sichtbar geworden, als er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte, damit wir durch ihn leben können.
1.Johannes 4,9 (HfA)
Doch er wurde blutig geschlagen, weil wir Gott die Treue gebrochen hatten; wegen unserer Sünden wurde er durchbohrt. Er wurde für uns bestraft – und wir? Wir haben nun Frieden mit Gott! Durch seine Wunden sind wir geheilt.
Jesaja 53,5 (HfA), eine Voraussage über Jesus Christus
Wenn wir unsere Sünden erkennen, bekennen und Gott um Vergebung im Namen Jesu bitten, dann gilt dieses Opfer Jesu stellvertretend für uns. Denn Jesus blieb nicht tot, sondern Er besiegte den Tod und wurde von Gott wieder auferweckt.
Was Gott von uns möchte ist, dass wir „Ja“ zu Ihm sagen und mit Ihm unser Leben gestalten. Diese Entscheidung muss jeder treffen. Da gibt es kein „Ich war ja Mitglied in der Kirche“ oder „Mein Großvater hat an Gott geglaubt.“ Nein. Gott möchte mit DIR persönlich in Verbindung treten, dass Du ewig mit Ihm leben kannst.

Jetzt, wo der Garten im Schnee versinkt, erinnert sich der Gärnter plötzlich, dass er eines vergessen hatte: den Garten anzusehen. Denn dazu… hat er ja niemals Zeit gehabt.
Karel Capek (tschechischer Schriftsteller)
Too late, my time has come (Freddy Mercury in Bohemian Rhapsody)
Das bringt mich zum zweiten Punkt aus den Geschichten: Es gibt ein Zu-Spät. Keiner weiß, ob er am nächsten Tag noch lebt, ob das Flugzeug, in das er steigt, nicht abstürzt, ob er einen plötzlichen Schlaganfall wie Kevin bekommt. Niemand kennt den Zeitpunkt, wann er von dieser Welt gehen muss. Oder wie lange er klar denken kann. „Glauben kann ich ja, wenn ich alt bin. Ich brauche Gott jetzt nicht.“
Ich möchte keine Angst und auch keinen Druck machen. Aber wir werden uns entscheiden müssen, solange wir es können. Keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung, nämlich die gegen Gott. So ist es leider.
Deshalb: Denk drüber nach, wie Du Dein Leben weiter gestalten willst. Gott bietet Dir unendlich mehr, wie diese Welt Dir bieten kann. Du hast mit Ihm nichts zu verlieren. Er möchte Dein Bestes. Gott möchte Dich leiten und führen – und zwar auf dem richtigen Weg, der zum Leben führt. Ergreif diese Chance!
Herzlichen Dank für’s Lesen und Gottes Segen!
Der gute Hirte
Psalm 23 (LU17)
Ein Psalm Davids. Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.