
Was immer du tun kannst oder wovon du träumst, du könntest es tun. Beginne damit. Kühnheit trägt Genius, Macht und Zauber in sich. Beginne es jetzt!
Johann Wolfgang von Goethe (aus Die Essenz der Verpflichtung)
Missionsbefehl
Wir Christen sind die Kinder Gottes (Römer 8,14-16) und Nachfolger Jesu (Markus 1,17-20). Wir werden sogar als Könige und Priester bezeichnet (Offenbarung 5,10). Dadurch haben wir etliche Privilegien erhalten. Wir sind Erben des Reiches Gottes (Römer 8,17), sind erlöst von unseren Sünden (Markus 14,24) und dürfen ewig bei Gott leben (1.Johannes 2,24-25).
Mit diesen Privilegien kommen wir in eine gewisse Verantwortung. Es geht nicht nur darum, dass wir erlöst sind und fröhlich vor uns hinleben. Das wäre sehr egoistisch. Wir erhalten einen Auftrag, der Gott extrem wichtig ist:
Da ging Jesus auf seine Jünger zu und sprach: »Ich habe von Gott alle Macht im Himmel und auf der Erde erhalten. Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden! Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe.
Matthäus 28,18-20a (HfA)
Denn Gott möchte, dass alle Menschen gerettet werden (1.Timotheus 2,2-4)! Das ist sein innerster Wunsch.
Dieser Auftrag Jesu gilt für uns alle! Wir können uns nicht rausreden, dass es ja Missionare, Priester, Pastoren und Diakone gibt, die das professionell machen. Nein!
Du wirst gebraucht!
Sicherlich hat nicht jeder die Gabe, vor Menschen zu sprechen. Es kann ja auch nicht jeder singen oder malen oder ausgefeilte theologische Diskussionen führen. Das muss man auch nicht.
Ich würde sagen, es gibt zwei Arten der Mission: Professionell und persönlich.
“Die Professionelle – im Sinne des Wortes die berufliche Mission – ist eine der Aufgaben der Gemeinde oder heute auch spezieller Organisationen. Hier werden die Fähigkeiten der Menschen, die Finanzen, die Arbeitskraft, die Leidenschaft und der Glaube zu einem großen Ganzen gebündelt und so können Missionare in die Welt hinausgeschickt, Kongresse wie der Willow Creek-Kongress abgehalten, Veranstaltungen wie Weihnachten neu erleben auf die Beine gestellt oder Evangelisationen wie Zehn Städte” (Decapolis) durchgeführt werden. Jeder kann sich mit seiner Berufung und seinen Gaben einbringen und das ist auch ganz wichtig. Die Reichweite ist um ein Vielfaches größer, wie in der persönlichen “Mission”.
Deine Mission
Die Reichweite ist um ein Vielfaches größer in der “professionellen Mission”, wie in der “persönlichen Mission”. Doch weniger wichtig ist letztere deshalb nicht. Denn viel geht über die persönliche Beziehung zu Menschen. Sei es in unserem direkten Umfeld wie Familie, Arbeit, Freundeskreis oder in gemeinnütziger/ karitativer Arbeit wo wir diesen Auftrag Jesu beherzigen.
Wichtig ist, dass unsere “Mission” echt ist. Das wir dahinterstehen. Dass wir das, was wir sagen auch tun. Menschen mögen Heuchelei nicht. Wenn wir Wasser predigen und Wein trinken, werden wir irgendwann nicht mehr ernst genommen und alle Bemühungen sind für die Katz. Wenn wir nicht überzeugt sind von dem, was wir sagen, dann hat es keinen Wert.
Es ist immer gut, wenn man nicht nur theoretisiert, sondern aus der Praxis spricht. Eigene Erfahrungen und Erlebnisse oder etwas, was man gelesen/ gesehen/ gehört hat, was einem wichtig wurde. Kurz: Wie hat sich das Leben eines Menschen geändert, als er zu Gott fand. Und warum ist das relevant für mein Gegenüber?
Jeder kann seine Gaben auf verschiedenste Art einsetzen. Es ist nicht jedem gegeben, dass er/ sie guter Zuhörer ist. Nicht jeder hat einen Zugang zu Teenagern oder kann Kinder begeistern. Doch jeder hat seine “Spezialität”. Gott sei Dank sind wir alle unterschiedlich.
Das heißt nicht, dass Gaben das ganze Leben unverändert bleiben. Schließlich entwickelt sich jeder (hoffentlich) weiter.
Das Gebet für die anderen Menschen ist ein wichtiger Bestandteil der “Mission”. Mit Gott zusammenarbeiten ist die Devise. Denn ohne Ihn ist alles Arbeiten umsonst (Wenn der HERR nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der HERR nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst. Psalm 127,1) Gott wird uns befähigen. Er öffnet die Herzen und schenkt passende Situationen. Gott schenkt uns die Liebe für unsere Mitmenschen.

Mission impossible?
Gleichzeitig sollten wir uns überlegen, was uns abhält, den Auftrag zu tun. Es wird immer so sein, dass sich Situationen ändern und Dinge ergeben, die aktuell wichtig sind oder die das Leben überschatten – Krankheit, Tod und Unglück. Auch die eigene Familie darf nicht zu kurz kommen. Aber zumindest kann man sagen: “A bisserl was geht immer.” Was ist denn das Ziel? Menschen sollen zu Gott finden. Deshalb sollte man das tun, was auf dieses Ziel einzahlt.
Ich meine andere Dinge, die abhalten:
Sowas wie Bequemlichkeit, Menschenfurcht, Mutlosigkeit, Gleichgültigkeit, falsche Prioritäten im persönlichen Bereich. Wenn uns das betrifft, dürfen wir uns Gott anvertrauen und Ihn um Hilfe bitten.
In Gemeinden und Organisationen können es Dinge sein wie:
Nicht zielführende theologische Diskussionen (Muss die Frau im Gottesdienst ein Kopftuch tragen? Sind Tattoos unchristlich?), Streitigkeiten, persönliche Eitelkeiten, Stolz, Lügen, Heimlichtuerei, Überheblichkeit, Selbstgerechtigkeit, Intoleranz, Ignoranz, usw. Der Teufel wird uns dabei gut unterstützen, damit wir uns gegenseitig beschäftigen und Steine in den Weg legen…
Hoffnung
Mission ist nicht immer einfach und manchmal möchte man alles hinschmeißen. Vor allem, wenn man keine Fortschritte sieht. Doch wir sollten Durchhalten, da es erstens unseren Charakter stärkt und zweitens gibt es Versprechen dazu:
Wir werden einmal an Gottes Herrlichkeit teilhaben. Diese Hoffnung erfüllt uns mit Freude und Stolz. Doch nicht nur dafür sind wir dankbar. Wir danken Gott auch für die Leiden, die wir wegen unseres Glaubens auf uns nehmen müssen. Denn Leid macht geduldig, Geduld aber vertieft und festigt unseren Glauben, und das wiederum stärkt unsere Hoffnung. Diese Hoffnung aber geht nicht ins Leere. Denn uns ist der Heilige Geist geschenkt, und durch ihn hat Gott unsere Herzen mit seiner Liebe erfüllt.
Römer 5,3-5 (HfA)
Lasst uns also nicht müde werden, Gutes zu tun. Es wird eine Zeit kommen, in der wir eine reiche Ernte einbringen. Wir dürfen nur nicht vorher aufgeben!
Galater 6,9 (HfA)
Außerdem versichert uns Jesus im zweiten Teil des Missionsbefehls:
Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist!
Matthäus 28,20b (HfA)
Meiner Meinung nach einer der schönsten Sätze in der Bibel. Ich trage ihn seit Jahren in meinem Geldbeutel immer mit mir herum.
Wir werden bestimmt nicht immer den Erfolg unseres Handelns sehen. Doch das ist kein Grund, nicht weiter Gottes Botschaft zu auszusäen. Irgendein Korn wird auf fruchtbaren Boden fallen (Gleichnis vom Sämann in Matthäus 13,1-8) und heranwachsen. Und wenn das passiert, wird Jubel im Himmel ausbrechen (Lukas 15,7), weil ein Mensch vor dem ewigen Tod gerettet wurde. Das ist eine schöne Motivation, weiterzumachen…

Zum Nachdenken:
Was ist denn wirklich wichtig? (siehe Eine Ablenkung auf SalzUndLicht)
An welchen Punkten muss ich an mir arbeiten?
Wie kann ich anderen vermitteln, dass die Entscheidung für Gott lebenswichtig ist und ihr Leben positiv verändern wird?