
Glauben
An einen Gott glauben heißt sehen, dass es mit den Tatsachen der Welt noch nicht getan ist. An einen Gott glauben heißt sehen, dass das Leben einen Sinn hat.
Ludwig Wittgenstein (Philosoph), 1889-1951
Unser Leben auf dieser Erde ist dadurch bestimmt, dass wir an ihn glauben, und nicht, dass wir ihn sehen.
2. Korinther 5,7 (HfA)
Das Wort Glauben kommt aus dem Mittelhochdeutschen gelouben bzw. Althochdeutsch gilouben: für lieb halten, gut heißen.
Um wen oder was geht es?
Für viele hört sich “Glauben” altmodisch, rückständig oder irrational an, doch ist es das nicht. Auch wenn es in der modernen Welt scheinbar keinen Platz mehr für Glauben gibt, glaubt der Mensch weiter. Es ist in ihn hineingelegt, an etwas Höheres zu glauben. Eine höhere Intelligenz. Einen höheren Sinn. An einen Gott.
Im christlichen Glauben geht es um den Glauben an den Dreieinen Gott. Christen glauben, dass es diesen Gott gibt, dass Er sich um sie kümmert, dass Er ein Gott ist, den man persönlich erleben kann. Sie vertrauen auf Seine Führung in ihrem Leben und streben danach, Ihm zu gehorchen. Sie sind überzeugt, dass Er die Welt zusammenhält. Sie rechnen mit Ihm im Alltag. Sie sind sicher, dass es den unsichtbaren Gott gibt, der in der Weltgeschichte gehandelt hat und handelt. Sie wissen: Er ist da.
Was hat das mit Dir zu tun?
Jesus ruft DICH ganz persönlich auf, an Ihn zu glauben und Ihm nachzufolgen. Er ist der einzige Weg zu Gott. Der einzige Weg zur Rettung:
Wer also von Herzen glaubt, wird von Gott angenommen; und wer seinen Glauben auch bekennt, der findet Rettung.
Römer 10,10 (HfA)
Luther sagte es so:
Sola fide.
Martin Luther (Reformator), 1483-1546
Allein durch den Glauben sind wir gerettet.
Jetzt ist es halt so, dass man sehr viel zum Thema Glauben lesen und theoretisches Wissen anhäufen kann. Nur wird das nichts bringen. Man muss es selber ausprobieren. Es ist was ganz anderes, einen Reisekatalog über Kenia zu studieren oder selbst dorthin zu reisen. Der Glaube bewährt sich in der Praxis: Abraham macht sich nach Kanaan auf. Er ist fast hundert Jahre alt und hat noch keine Nachkommen. Doch er hat an Gottes Versprechen geglaubt und dann doch letztendlich seinen versprochenen Sohn bekommen:
Abraham war damals fast 100 Jahre alt und konnte keine Kinder mehr zeugen. Auch seine Frau Sara war nach menschlichem Ermessen viel zu alt, um noch Kinder zu bekommen. Doch obwohl Abraham sich dessen bewusst war, wurde er in seinem Glauben nicht erschüttert.
Römer 4,19 (HfA)
Abraham ist nur ein Beispiel von vielen aus der Bibel oder von Menschen aus heutiger Zeit, die im Glauben mit Gott leben (z.B. das Buch “Auf dem Wasser laufen“).
Gott wird Dir zur Seite stehen, wenn Du in Not bist. Er wird immer für Dich da sein. Das hat Er versprochen.
Wenn Zweifel kommen
Jeder kann – egal wie groß oder klein sein Glaube ist – an seine Grenzen kommen und beginnen, zu zweifeln. Das ist normal und Stimmen, die Zweifel säen, sind immer um uns herum. Gerade in Situationen, in denen nicht alles glatt läuft, kann es schwierig sein, zu glauben. Ich weiß das aus eigener Erfahrung. Aber der Punkt ist, trotzdem weiterzumachen. Sich von Gott aufbauen zu lassen. Auch gläubige Menschen aus der Bibel haben gezweifelt. Doch letztendlich hat Gott sie nicht losgelassen. Das ist wichtig, zu wissen.
Auch wenn Dir Zweifel kommen, wird Gott Dir nahe sein wollen. Ein tolles Buch dazu: MännerMutMacher. Dort gibt es haufenweise Geschichten, wie Gott auch in schlimmsten Situationen wirkt.
Glaube und Vernunft – (k)ein Widerspruch?
Beides scheint sich auszuschließen. Doch das tut es nicht. Christen rennen nicht hirnlos wie ein geköpftes Hähnchen durch die Gegend. Gott kann man zwar nicht beweisen, aber es gibt viele Hinweise – vor allem in der Natur – die für einen Schöpfergott sprechen. Es gibt Menschen, die Wunder erlebt haben – auch heute noch: Spontane Krebsheilungen; plötzlich ist genau das Geld da, das bis eben noch gefehlt hat; scheinbar unlösbare Konflikte in Beziehungen sind plötzlich vorbei.
Viele Nobelpreisträger von früher bis heute sind Christen. Heisenberg (der mit der Unschärferelation) hat mal gesagt:
Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten, aber Gott wartet auf Sie am Boden des Glases.
Werner Heisenberg (Physiker), 1901-1976
Der christliche Glaube verhindert in keinem Fall die Wissenschaft. Ja, es sind andere Perspektiven möglich/ nötig, aber das gehört zu einem offenen wissenschaftlichen Diskurs dazu…
Die großen wissenschaftlichen Stätten in Europa waren im Mittelalter übrigens die Klöster…
Challenge der Woche
Setz Dich mal hin, nimm Zettel und Stift in die Hand und denk über folgende Fragen nach:
- Was heißt Glauben für Dich persönlich?
- An was glaubst Du?
- Welche Bedeutung hat der Glaube an Gott für Dich?
- Was würde sich in Deinem Leben ändern, wenn Du mit Gott leben würdest? Welche Chancen/ welche “Risiken” siehst Du? Was müsstest Du aufgeben? Was würdest Du gewinnen?
Ich will Dir Mut machen: Starte mit dem Wagnis “Glauben” noch heute! Geh Deine ersten Schritte mit Gott. Bete zu Ihm und vertraue Ihm Dein Leben an. Prüfe, ob dieses Fundament in Deinem Leben trägt. Nur soviel: Das wird es!
Ich wünsch Dir Gottes Segen!
Wenn Du Fragen hast: Melde Dich!
Bibelverse zum Nachlesen und Nachdenken
- Gott durch Glauben gefallen: Hebräer 11,6
- Gott in der Natur erkennen: Römer 1,20
- im Glauben bitten: Matthäus 21,22
- Glaube wie ein Senfkorn: Matthäus 17,20
- unerschütterlich bleiben: 1. Korinther 15,58
Es gibt viele viele Verse mehr – die oberen Bibelstellen sollen mal genügen.
Buchtipps
- Ganz klar die Bibel – die erste Adresse, um mehr über den christlichen Glauben zu erfahren. Fang im Neuen Testament an.
- die erwähnten Bücher MännerMutmacher und Auf dem Wasser laufen
Zitate
Das erste Gebot
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.Was ist das?
Martin Luther im Katechismus
Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen.
Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter. Menschen, die aus der Liebe leben, sehen tiefer. Menschen, die aus dem Glauben leben, sehen alles in einem anderen Licht.
Lothar Zenetti (Theologe, Schriftsteller, Priester) 1926-2019
Der Glaube ist ein besserer Ratgeber als die Vernunft. Die Vernunft hat Grenzen, der Glaube keine.
Blaise Pascal (1623-1662), französischer Mathematiker, Physiker, Literat und christlicher Philosoph
Das Apostolische Glaubensbekenntnis
Das ist das allgemeine Glaubensbekenntnis der Christen, das die Eckpunkte des Glaubens zusammenfasst:
Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
Ich muss nicht glauben
ich versuche zu verstehen
zur Einsicht zu kommen
was die Seele
im Traum zu mir sagt