
Start
Christen feiern an Pfingsten die Ausgießungen des Heiligen Geistes wie es in Apostelgeschichte 2 berichtet wird. Das Thema Heiliger Geist ist sehr vielschichtig – eben wie Gott selbst ist. Vor allem in den Briefen des Neuen Testaments findet man eine ganze Menge über das Wirken und Wesen des Heilgen Geistes. Vieles davon hat mit dem Zusammenleben von Christen zu tun.
In diesem ersten Teil vom Pfingstsonntag geht es um die Geschichte des Heiligen Geistes, wie Er sich auf Dein Leben auswirkt und Seine Aufgaben. Am Pfingstmontag geht es um die Früchte des Heiligen Geistes, den “Umgang” mit Ihm und wie man den Geist Gottes anfachen kann.
Diese beiden Artikel sind nicht wie gewohnt einfache Impulse, sondern gehen eher schon in Richtung einer Bibelarbeit, zum selber Nachforschen und nachdenken – aber das macht ja nichts…
Die Geschichte des Heiligen Geistes
Der Heilige Geist ist keine Erfindung des Neuen Testaments, sondern ein Teil Gottes der schon immer war. Ganz zu Beginn der Welt wird in der Schöpfungsgeschichte berichtet:
Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.
1, Mose 1,2 (LU17)
Durch den Heiligen Geist sprach Gott zu den Propheten (Hebräer 1,1) und trieb sie an (2. Petrus 1,21).
Es gibt eine ganze Reihe von Menschen im Alten Testament, durch die der Heilige Geist wirkte:
Joseph (1. Mose 41,16-38), Mose (4. Mose 11,25), Bileam (4. Mose 24,2-9), Othniel (Richter 3,10), Gideon (Richter 6,34-35), Saul (1. Samuel 10,10), David (2. Samuel 23,2), Jesaja (Jesaja 61,1), Hesekiel (Hesekiel 11,5), Micha (Micha 3,8), Nehemia (Nehemia 9,30), u.v.m.
Das Wirken des Heiligen Geistes war zeitlich gebunden. Zum Beispiele:
Der Geist des HERRN hatte Saul verlassen.
1. Samuel 16,14a (HfA)
Verstoße mich nicht aus deiner Nähe und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir!
David in Psalm 51,13 (HfA)
Über die Ausgießung des Heiligen Geistes sagt Hesekiel im Namen Gottes:
Ich erfülle die Israeliten mit meinem Geist und wende mich nie mehr von ihnen ab. Darauf gebe ich, Gott, der HERR, mein Wort.
Hesekiel 39,29 (HfA)
In Apostelgeschichte 2, 1ff lesen wir, wie der Heilige Geist auf die Menschen ausgegossen wird und bei den Gläubigen bleibt:
Plötzlich kam vom Himmel her ein Brausen wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich versammelt hatten.
Apostelgeschichte 2,2-4 (HfA)
Zugleich sahen sie etwas wie züngelndes Feuer, das sich auf jedem Einzelnen von ihnen niederließ. So wurden sie alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in fremden Sprachen zu reden, jeder so, wie der Geist es ihm eingab.
Was hat der Heilige Geist mit mir zu tun?
Das Pfingstereignis in Apostelgeschichte 2 ist der Punkt, an dem der Heilige Geist permanent zu den Gläubigen kommt. Jesus selbst sorgt dafür, dass der Heilige Geist. In Johannes 14, 16ff (LU17) steht:
Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. […] Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Es muss schon ein komisches Gefühl gewesen sein, einige Jahre mit Jesus unterwegs und plötzlich soll er weg sein? Aber Jesus sorgt vor – nicht nur, dass der Heilige Geist ein Tröster in dieser Situation ist, sondern Er soll auch lehren!
Der Heilige Geist ist für den Gläubigen notwendig – siehe die Geschichte von Nikodemus:
Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.
Johannes 3,5 (LU17)
Hier startet also unser neues Leben. Der Heilige Geist wohnt in uns – wir sind ein Tempel des Heiligen Geistes!
Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe.
Korinther 6, 19-20 (LU17)
Das heißt, wir haben eine Verpflichtung, sorgsam mit unserem Leib umzugehen. Wir sollten darauf achten…
- …was wir ins uns hineinlassen – gutes oder schlechtes Essen
- …was wir lesen, anhören, ansehen – ist es wirklich gut für mich?
- …wie wir mit unseren Körper umgehen – genug Schlaf, Alkohol, Drogen oder auch viel zu gefährliche “Sportarten”
- …ihn regelmäßig zu reinigen – wie Jesus die Tempelreinigung durchführt. Das ist ein körperlicher und geistlicher Prozess, der uns gut tut!
Jesus sagt selbst über den Heiligen Geist in Apostelgeschichte 1, 5&8(LU17):
Denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen. […] aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.
Die Aufgaben des Heiligen Geistes
- Er befähigt uns Zeugen zu sein. Gott will mit uns sein Reich bauen (Apostelgeschichte 1, 5&8).
- Der Heilige Geist vertritt uns vor Gott, hilft uns, angemessen zu beten (Römer 8, 26ff).
- Wir werden Gott in Geist und Wahrheit anbeten, so wie Gott es will (Johannes 4,23&24).
- Er will uns zur Wahrheit führen (Johannes 16,13).
- Er will uns nahe zu Gott hinbringen (Galater 4, 6&7).
- Er hilft uns, im Licht und gottgefällig zu leben (Epheser 5, 8 – 11).
- Der Heilige Geist verändert uns (Römer 8, 14-16).
- Gott gibt uns Weisheit durch den Heiligen Geist. Nicht die Weisheit der Welt, sondern Gottes Weisheit (1. Korinther 2, 6-15).
Soviel für heute – Du darfst schon gespannt auf morgen sein!
Danke für’s Lesen und sei gesegnet!
Ein Gedanke zu “Der Heilige Geist und ich – Teil I (Pfingsten 2021)”